Möchten Mütter oder Väter noch während der Elternzeit wieder mit bis zu 30 Wochenstunden in den Beruf einsteigen, so müssen sie dies nicht nur schriftlich, sondern auch rechtzeitig bei ihrem Arbeitgeber beantragen. Je nachdem, ob das Kind jünger oder älter als drei Jahre ist, müssen die Eltern den Wunsch sieben beziehungsweise 13 Wochen vor Beginn der Teilzeit anzeigen. Im Antrag sollte stehen, wann die Teilzeit beginnen soll, wie viele Wochenstunden man anpeilt, und wie man die Arbeitszeit während der Woche gerne verteilen würde - zum Beispiel von Montag bis Freitag von neun bis 14 Uhr.
Der Arbeitgeber hat dann - wiederum je nach Alter des Kindes - vier oder acht Wochen Zeit, um den Antrag zu bearbeiten, ihn also zu genehmigen oder abzulehnen. Reagiert er innerhalb diesen Zeitraums gar nicht, gilt die Zustimmung bei Geburten ab dem 1. Juli 2015 automatisch als erteilt.
Will der Arbeitgeber den Antrag hingegen ablehnen, so braucht er dafür "dringende betriebliche Gründe". Betroffene Mütter und Väter können in so einem Fall rechtlichen Rat einholen. "Wir versuchen in der Regel, eine gütliche Einigung zu erzielen", sagt die Rechtsanwältin Anna-Lisa Heyne, doch auch eine Klage sei möglich. Alternativ können sich Eltern bis zum regulären Ende der Elternzeit arbeitslos melden und bekommen dann in der Regel auch Arbeitslosengeld. Sie haben allerdings auch die Option, sich mit Genehmigung des Arbeitgebers selbständig zu machen oder in der Zwischenzeit bei einem anderen Unternehmen in Teilzeit zu arbeiten.
Damit der Arbeitgeber nicht vom Antrag auf Teilzeit überrascht wird, empfiehlt das Bundesfamilienministerium, den Wunsch schon bei der Anmeldung der Elternzeit zu bekunden. Ein Muss ist das aber nicht.