Deutsche Bahn: Warnstreiks:"Es wird weh tun"

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Die Tarifverhandlungen bei der Bahn stocken, jetzt wollen die Gewerkschaften Transnet und GDBA streiken. Schon ab der übernächsten Woche soll die Arbeit zeitweise im Nahverkehr ruhen - bundesweit.

Im regionalen Bahnverkehr stehen bundesweite Warnstreiks bevor. Die Gewerkschaften Transnet und GDBA kündigten mehrstündige Arbeitsniederlegungen für die übernächste Woche an.

Ärger für Pendler: Die Bahn will schon in der übernächsten Woche wieder Streiken. (Foto: dpa)

Sprecher beider Gewerkschaften bezeichneten das letzte Lohnangebot der privaten Verkehrsunternehmen im Tarifkonflikt als "nicht annehmbar". Die Warnstreiks sollen die Deutsche Bahn, ihre Töchter und private Verkehrsunternehmen gleichermaßen treffen.

Transnet und GDBA streiten seit Monaten für einen Branchentarifvertrag, um zu verhindern, dass der Wettbewerb auf der Schiene über die Löhne ausgetragen wird. Den Privatbahnen gelang es zuletzt immer häufiger, sich bei Ausschreibungen gegen die Bahn durchzusetzen; oft profitierten sie dabei von geringeren Lohnkosten.

Die Gewerkschaften sprachen von stockenden Tarifverhandlungen. Sowohl bei den Gesprächen mit der Deutschen Bahn AG als auch bei denen im Schienenpersonennahverkehr sei zuletzt keine Bewegung zu erkennen gewesen.

Mehr als nur Nadelstiche

"Wir haben von unseren Spitzengremien den eindeutigen Auftrag bekommen, unsere Tarifforderungen nun mit Arbeitskampfmaßnahmen zu unterstützen", erklärten die beiden Gewerkschaftsvorsitzenden Alexander Kirchner und Klaus-Dieter Hommel. Den Arbeitgebern warfen sie Verzögerungstaktik vor.

Einzelheiten der geplanten Warnstreiks sollen in den kommenden Tagen festgelegt werden. Beide Gewerkschafter betonten aber bereits, es werde sich nicht nur um Nadelstiche handeln. "Diese Warnstreiks werden weh tun", erklärten sie.

Deutsche Bahn setzt unterdessen weiter auf eine Verhandlungslösung: "Ein vernünftiger Kompromiss für einen Branchentarifvertrag im Nahverkehr ist machbar", heißt es in einer Erklärung.

Das Unternehmen appelliere an die Gewerkschaften, den nächsten Verhandlungstermin am 29. Oktober für eine konstruktive Lösung zu nutzen, sagte Personalvorstand Ulrich Weber. Seit vergangener Woche lägen den Gewerkschaften Vorschläge der Bahn vor, über die erst noch verhandelt werden müsse. Es gebe daher "keinen Anlass, die Deutsche Bahn und ihre Kunden in Warnstreiks und damit in die Auseinandersetzung mit den anderen Eisenbahnunternehmen einzubeziehen".

Die Bahn stimme einem Branchen-Tarifvertrag zu, wenn von diesem mindestens die Hälfte der Arbeitnehmer außerhalb des DB-Bereichs erfasst würden.

© sueddeutsche.de/dpa/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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