Diesel-Affäre:Anklage gegen Ex-Audi-Chef Stadler

Rupert Stadler auf der IAA 2017 in Frankfurt (Archiv). (Foto: Andreas Arnold/dpa)
  • Die Staatsanwaltschaft klagt den Ex-Audi-Chef Rupert Stadler an. Das Gericht muss die Klage noch zulassen.
  • Es geht um Stadlers Verhalten nach dem Auffliegen der Diesel-Manipulationen.

In der Diesel-Affäre hat die Staatsanwaltschaft München II Anklage gegen den früheren Audi-Chef Rupert Stadler erhoben. Ihm und drei weiteren Angeschuldigten werde "Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung vorgeworfen", teilte die Behörde mit.

Erhebt eine Staatsanwaltschaft Anklage, muss das zuständige Gericht diese noch zulassen. Das kann dauern. Bei Stadler ist die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München II zuständig. Solange die Anklage nicht zugelassen ist, gelten die Männer nicht als Angeklagte, sondern als Angeschuldigte.

Stadler wird vorgeworfen, spätestens von Ende September 2015 an von den Manipulationen Kenntnis gehabt zu haben. Damals wurde der Diesel-Skandal in den USA aufgedeckt. Trotzdem habe Stadler, so die Ankläger, den Verkauf der manipulierten Fahrzeugen weiterhin veranlasst oder zumindest nicht verhindert.

Den übrigen drei Angeschuldigten werfen die Münchner Staatsanwälte vor, tief in die Abgas-Affäre verstrickt zu sein. Sie sollen Motoren für Fahrzeuge der Marken Audi, VW und Porsche entwickelt haben, deren Steuerung mit einer unzulässigen Softwarefunktion ausgestattet gewesen sein soll, heißt es in der Mitteilung. Audi und Porsche gehören zum VW-Konzern.

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