Soziales:Rekordspendensumme aus Deutschland für die Ukraine

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Eine Trümmerlandschaft: Odessa nach russischen Angriffen auf die Stadt. (Foto: Libkos/AP/dpa)

Die Solidarität mit der Ukraine drückt sich in Deutschland auch durch das Spendenaufkommen auf. Noch nie wurde anlässlich einer einzelnen Notsituation so viel Geld gegeben.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Berlin (dpa) - Die Menschen in Deutschland haben 2022 nach Angaben des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) eine Rekordsumme von 1,012 Milliarden Euro für die Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine gespendet.

„Dies ist sowohl nominal als auch inflationsbereinigt der höchste Betrag, der in Deutschland jemals anlässlich einer einzelnen Notsituation gespendet und auch statistisch erfasst wurde“, erklärte das in Berlin ansässige Institut. Es berief sich dabei auf eine eigene Umfrage, an der sich den Angaben zufolge 74 Organisationen beteiligten.

Das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen bei der Ukraine-Hilfe sowie der Wert von Sachspenden seien nicht in der Summe enthalten. Der bisherige Rekordbetrag für Nothilfe nach einem Ereignis ist laut DZI fast 20 Jahre her: Das Spendenaufkommen in der Bundesrepublik für die Opfer des Tsunamis in Südostasien von Weihnachten 2004 betrug damals 670 Millionen Euro.

Rund 12,9 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke

Insgesamt spendeten die Menschen hierzulande 2022 laut DZI rund 12,9 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke und damit nur minimal mehr (plus 0,3 Prozent) als 2021. Der größte Spendenbetrag 2021 entfiel demnach mit 655 Millionen Euro auf die Hochwasser-Hilfe im Ahrtal und anderen Regionen im Westen Deutschlands.

Rechnet man die Spenden für die großen Notlagen der beiden vergangenen Jahre - also Hochwasser und Ukraine-Krieg - heraus, ergibt sich laut DZI für 2022 ein Rückgang des verbliebenen Spendenvolumens um 320 Millionen Euro binnen Jahresfrist.

„Der Rückgang könnte auf eine größere Zurückhaltung der Spendenden im Zusammenhang mit den starken Preissteigerungen in 2022 zurückzuführen sein oder auch darauf, dass die bemerkenswert große Solidarität für die Ukraine zu weniger Spenden für andere Zwecke geführt hat“, erklärte Karsten Schulz-Sandhof, der beim DZI als wissenschaftlicher Mitarbeiter auch mit der Spendenstatistik befasst ist.

Das DZI fungiert als Dokumentations- und Auskunftsstelle für soziale Arbeit und Spenden. Das Institut prüft das Geschäftsgebaren von Hilfsorganisationen und vergibt ein Spenden-Siegel. Es bietet auch Spendenberatung für Bürgerinnen und Bürger an.

© dpa-infocom, dpa:230724-99-514362/4

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