Bonuskarten:ADAC sucht Partner für Kreditkarten-Geschäft

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Die Kreditkartenzahlungen von 1,3 Millionen ADAC-Kunden sollen bald von einem anderen Anbieter abgewickelt werden. (Foto: FrankHoermann/Sven Simon/IMAGO)

Der Wechsel von der Berliner Landesbank zum Fintech Solaris gestaltet sich komplizierter als erwartet. 1,3 Millionen Nutzer sind potenziell betroffen.

Von Uwe Ritzer, München

Die Zweifel beim ADAC wuchsen mit jedem Tag, seit die Finanzwelt in Wallung geraten ist. Und das ist sie bekanntlich, der steigenden Zinsen wegen, aber auch aus regulatorischen Gründen. So deckelte die EU die Gebühren, die Banken bei Kreditkartengeschäften bekommen, was für diese das Geschäft mit sogenannten Bonuskarten unattraktiver macht. Jenen Kreditkarten also, die große Unternehmen ihren Kunden anbieten. Womit sich der Kreis zum ADAC schließt. 1,3 Millionen Kreditkarten unter dem Label des größten europäischen Automobilklubs sind im Umlauf. Die über sie laufenden Zahlungen werden bislang über die Landesbank Berlin abgewickelt, die sich aus dem Bonuskartengeschäft aber zurückzieht. Neuer Partner des ADAC wird das Fintech-Unternehmen Solaris. Doch es mehren sich die Zweifel, ob die Berliner die Aufgabe alleine stemmen können.

Einem Bericht der Financial Times zufolge zweifelt sucht die ADAC SE, der kommerzielle Arm des Autoklubs, nach einem finanzstarken Dritten. Man fürchtet, dass die Solarisbank alleine nicht in der Lage ist, die mit dem Bonuskartengeschäft verbundenen Kredite im Umfang von etwa einer halben Milliarde Euro alleine zu übernehmen. Angeblich fehlen etwa 100 Millionen Euro. Insidern zufolge zeichnet sich ab, dass die Solaris, ein Technologieunternehmen mit Banklizenz, lediglich die IT-Umsetzung aller Zahlungen mit der ADAC-Kreditkarte übernehmen soll, nicht aber, wie ursprünglich vereinbart, die damit verbundenen Geldgeschäfte. Diese sollen nach dem Willen des ADAC über ein leistungsstarkes Geldinstitut ablaufen. Im Gespräch sind die Deutsche Bank, die Deutsche Kreditbank AG und die Hanseatic Bank

Ein Sprecher der ADAC SE wollte die entsprechenden Verhandlungen weder bestätigen, noch dementieren. Die Migration der Kundendaten von der Berliner Landesbank zu Solaris laufe weiter reibungslos, hieß es. Die 1,3 Millionen Inhaber der ADAC-Kreditkarten könnten alle damit verbundenen Leistungen weiter uneingeschränkt nutzen, unabhängig davon, über wen die Geldgeschäfte im Hintergrund letztlich abgewickelt würden.

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