Sinkende Strompreise:RWE muss Milliarden abschreiben

Die Strompreise fallen, Erdgas- und Steinkohlekraftwerke sind teuer - das spürt der Energiekonzern RWE. Er muss nun schon zum zweiten Mal binnen eines Jahres Milliarden abschreiben.

Der Energiekonzern RWE muss erneut Milliarden abschreiben. Die zusätzliche Wertberichtigung im vierten Quartal 2013 betrage rund 3,3 Milliarden Euro, teilte RWE am Dienstag in Essen mit.

Ein großer Teil der Abschreibungen, 2,9 Milliarden Euro, betreffe die konventionelle Stromerzeugung: Erdgas- und Steinkohlekraftwerke stünden derzeit in ganz Europa "unter hohem wirtschaftlichem Druck", sagte RWE-Chef Peter Terium.

Wind- und Sonnenenergie sind im Zuge der Energiewende so schnell gewachsen, dass sie theoretisch den deutschen Strombedarf an vielen Tagen allein decken könnten. Konventionellen Kraftwerke stehen deshalb viel häufiger als geplant still. Zudem sind die Großhandelspreise für Strom seit 2010 von über 60 auf etwa 40 Euro je Megawattstunde gefallen.

RWE erzeugt mehr als die Hälfte seines Stroms mit Kohlekraftwerken - und hatte bereits in den ersten neun Monaten des Jahres 2013 insgesamt 1,4 Milliarden Euro abschreiben müssen. Die neue Abschreibung verringert den Nettogewinn für 2013, teilte RWE mit. Konzernchef Terium versicherte, er reagiere auf die "schwierige Ertragslage" und senke konsequent die Kosten seines Kraftwerkparks.

Im November hatte RWE bereits angekündigt, bis 2016 insgesamt 6700 Stellen zu streichen, 4700 auf dem Heimatmarkt. Auch durch den Verkauf von Beteiligungen soll die Zahl der Beschäftigten von fast 74 000 im Jahr 2011 auf etwa 61 000 fallen.

© Süddeutsche.de/Reuters/AFP/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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