Schweinegrippe-Impfung:Kosten von einer Milliarde befürchtet

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Aus den Ländern mehren sich nach einem Magazinbericht die Befürchtungen, dass die Kosten für die Schweinegrippe-Impfungen deutlich höher ausfallen als gedacht.

Die von der Bundesregierung geplante Massenimpfung gegen die Schweinegrippe wird nach einem Magazinbericht teurer als geplant. Ähnlich wie die gesetzlichen Krankenkassen gehen laut Spiegel nun auch führende Vertreter der Gesundheitsministerien in den Bundesländern von deutlich höheren Kosten als der Bund aus. Die Experten in den Ländern rechnen demnach damit, dass es mehr als eine Milliarde Euro kosten wird, um insgesamt 25 Millionen besonders gefährdete Bürger vor dem Virus zu schützen. Die Bundesregierung hingegen erwartet lediglich Kosten von rund 600 Millionen Euro.

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Die Vertreter der Landesministerien begründen ihr Szenario dem Bericht zufolge unter anderem damit, dass sich viele Betroffene in Arztpraxen impfen lassen werden und nicht, wie von der Bundesregierung vorgesehen, ausschließlich im öffentlichen Gesundheitsdienst.

Ähnlich hatte zuvor auch der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) argumentiert. Auch er schätzt die Impfkosten auf bis zu eine Milliarde Euro, weshalb er die Bundesregierung aufgefordert hat, zusätzliches Geld für den Gesundheitsfonds zur Verfügung zu stellen oder den Beitragsatz zu erhöhen. Die Kassenforderung hatte bei der Bundesregierung, bei Parteien und auch in der Wirtschaft heftige Kritik ausgelöst.

Ab Herbst sollen zunächst Risikopatienten wie chronisch Kranke, Ärzte, medizinisches Personal und Angehörigen von Polizei und Feuerwehr gegen die Schweinegrippe geimpft werden. Insgesamt umfasst diese Risikogruppe rund 25 Millionen Menschen. Für Unmut sorgt bei den Krankenkassen laut Spiegel die Ankündigung der Bundesregierung, ihr eigenes Spitzenpersonal möglichst rasch mit Impfstoff zu versorgen. So würden Begehrlichkeiten bei anderen gesellschaftlichen Gruppen geweckt. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erfülle die Kriterien für eine bevorzugte Impfung nicht, sagt der Chef der AOK Schleswig-Holstein.

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