Stade:Gesunkener Lotsenschoner: Konzept für Bergung nach Pfingsten

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Hamburg/Stade (dpa) - Zwei Tage nach dem Untergang des historischen Zweimasters "No 5 Elbe" bleibt unklar, wann und wie das Schiff aus der Mündung des Flusses Schwinge geborgen werden kann. "Über das Bergungskonzept kann erst nach den Pfingstfeiertagen entschieden werden", teilte die Stiftung Hamburg Maritim als Eignerin am Montag mit. Zuvor hatten Taucher die Beschaffenheit des Schiffs und die Bergungslage erkundet. Nach Angaben der Polizei sind mittlerweile Betriebsstoffe aus dem Schiff ausgetreten, die jedoch im Bereich vorsorglich ausgelegter Ölsperren blieben.

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Hamburg/Stade (dpa) - Zwei Tage nach dem Untergang des historischen Zweimasters „No 5 Elbe“ bleibt unklar, wann und wie das Schiff aus der Mündung des Flusses Schwinge geborgen werden kann. „Über das Bergungskonzept kann erst nach den Pfingstfeiertagen entschieden werden“, teilte die Stiftung Hamburg Maritim als Eignerin am Montag mit. Zuvor hatten Taucher die Beschaffenheit des Schiffs und die Bergungslage erkundet. Nach Angaben der Polizei sind mittlerweile Betriebsstoffe aus dem Schiff ausgetreten, die jedoch im Bereich vorsorglich ausgelegter Ölsperren blieben.

Am Sonntag und Montag kamen einige Dutzende Schaulustige und Schifffahrtsbegeisterte zu der Stelle, wo die Masten des Schiffes noch aus dem Wasser ragen. Vielen ging der Untergang der „No 5 Elbe“ sehr nahe. Sie ist das letzte Holz-Segelschiffe aus Hamburg, das noch erhalten und in Betrieb ist. Ob das Schiff wieder instand gesetzt werden kann, hängt auch von den vorhandenen Finanzmitteln ab.

Das erst jüngst aufwendig sanierte historische Segelschiff war am Samstag aus bislang ungeklärter Ursache auf der Elbe mit einem Containerschiff kollidiert. Nach der Kollision machte das Schiff Wasser und drohte zu sinken; der 82 Jahre alte Schiffsführer konnte es nicht mehr steuern. Mehrere DLRG-Boote schleppten das Schiff in die Einfahrt der Schwinge, wo es trotz eines Pumpeneinsatzes der Feuerwehr sank. DLRG und Feuerwehr waren zufällig wegen eines anderen Einsatzes in der Nähe der Havarie unterwegs und konnten Crew und Passagiere aufnehmen. Andernfalls hätte der Unfall katastrophal enden können.

An Bord des Segelschiffes waren 43 Menschen, davon 14 Besatzungsmitglieder. Bei der Havarie wurden acht Personen leicht verletzt, darunter zwei Kinder, wie der Lagedienst der Hamburger Polizei mitteilte. „Wir sind unendlich froh, dass alle Passagiere und die Crew von Bord gerettet werden konnten“, heißt es in einer Erklärung des Fördervereins.

Nach Angaben der Polizei kollidierte die „No 5 Elbe“ am Samstag gegen 14.30 Uhr ungefähr auf Höhe Stadersand mit dem 141 Meter langen Containerschiff „Astrosprinter“, das unter der Flagge Zyperns in Richtung Nordsee unterwegs war. Das Containerschiff setzte seine Fahrt zunächst bis Brunsbüttel fort und ankerte dort, damit sich die Schiffsführer polizeilichen Befragungen stellen konnten. Mittlerweile ist das Schiff wieder unterwegs.

Der 37 Meter lange Gaffelschoner ist Hamburgs letztes verbliebenes Seeschiff aus der Ära des Holzschiffbaus. Er lief 1883 auf der Werft von H.C. Stülcken auf Steinwerder vom Stapel. 2002 erwarb die Stiftung Hamburg Maritim das Schiff in Seattle und brachte es wieder zurück nach Hamburg. Hier nahm das Traditionsschiff an Veranstaltungen wie dem Hafengeburtstag teil und wurde für Ausfahrten genutzt. Zuletzt lag es acht Monate in einer dänischen Werft und erhielt für 1,5 Millionen Euro unter anderem neue Außenplanken und einen neuen Achtersteven.

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