Mainz:Fährbetriebe: Angst vor Niedrigwasser und Nachwuchssorgen

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Mainz (dpa/lrs) - Schnell mal auf die Insel zum Entspannen oder als Berufspendler mit dem Fahrzeug über das Wasser: In Rheinland-Pfalz und Hessen sowie zwischen den beiden Ländern machen das etliche Fähren möglich. Die Betreiber haben teils allerdings Nachwuchssorgen oder blicken nach dem Hitzesommer mit Niedrigwasser 2018 bang auf die kommenden Sommermonate.

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Mainz (dpa/lrs) - Schnell mal auf die Insel zum Entspannen oder als Berufspendler mit dem Fahrzeug über das Wasser: In Rheinland-Pfalz und Hessen sowie zwischen den beiden Ländern machen das etliche Fähren möglich. Die Betreiber haben teils allerdings Nachwuchssorgen oder blicken nach dem Hitzesommer mit Niedrigwasser 2018 bang auf die kommenden Sommermonate.

Derzeit sorgen rund 20 größere Fähren dem Deutschen Fährverband (DFV) zufolge in Rheinland-Pfalz dafür, dass Fahrzeuge und Passagiere trocken von Ufer zu Ufer kommen. Darunter seien mehrere Fähren, die das Land mit dem Nachbarn Hessen verbindet, beispielsweise zwischen Bingen und Rüdesheim, sagte der DFV-Vorsitzende Michael Maul. Zusätzlich zu den größeren Fähren in den und zwischen den Ländern gibt es noch einige kleinere Schiffsverbindungen für Fußgänger. Eine Fähre bringt beispielsweise Ausflügler auf eine Rheininsel zwischen Wiesbaden und Mainz.

Über den Main setzten derzeit nur zwei Wagenfähren über. Eine weitere soll nach zweijähriger Betriebspause bald wieder zwischen Mühlheim und Dörnigheim fahren. Voraussichtlich ab Ende Juni oder Anfang Juli seien die Gemeinden wieder zu Wasser miteinander verbunden, sagte eine Sprecherin des Kreises Offenbach.

Der Kreis ist Eigentümer der Fähre. Diese war im Oktober 2017 wegen Sicherheitsverstößen des damaligen Betreibers lahm gelegt worden. Danach folgten eine Bedarfsprüfung des Kreises, eine Bürgerinitiative für die erneute Inbetriebnahme der Fähre und die Suche nach einem neuen Pächter.

Für die Fährunternehmen am Main ist es nach Einschätzung von Maul schwierig, Nachfolger zu finden. Die Betriebe seien recht klein und somit wirtschaftlich schlechter aufgestellt als etwa die Rheinfähren. Dadurch hätten am Main „alle Betriebe massive Nachwuchssorgen“.

In Rheinland-Pfalz hingegen gibt es andere Probleme. Der Hitzesommer mit Niedrigwasser im vergangenen Jahr habe tiefe Spuren hinterlassen, sagte Maul. „2018 war für die allermeisten Fährbetreiber schon ein Horror-Jahr.“ Wenn die Situation in diesem Jahr ähnlich werde, „dann wissen wir teilweise nicht, wie wir damit umgehen sollen“.

Denn durch das Niedrigwasser seien den Betreibern teils hohe Kosten entstanden. Einige hätten damals zwischenzeitlich ihre Fährfahrten einstellen oder ihre Rampen umbauen müssen, damit diese überhaupt bis zum Wasser reichten. „Mit Stress und Arbeit war das für alle verbunden.“ Dennoch seien im Moment die rheinland-pfälzischen Fährbetriebe tendenziell wirtschaftlich gut aufgestellt.

Ein anderes Thema beschäftigt Maul zufolge die gesamte Fährbranche derzeit: Es geht um Alternativen zum Dieselantrieb. Dazu zählten beispielsweise Elektro-Fähren, von denen es aber deutschlandweit bislang kaum welche gebe. Eine Elektro-Fähre verbinde seit etwa einem Jahr den Moselort Oberbillig mit dem luxemburgischen Wasserbillig. „Wenn wir die Erfahrung haben, werden andere Fähren sicherlich nachziehen.“

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