Elon Musk, 43, Gründer von Paypal, Chef von SpaceX, Solarcity und Tesla Motors, ist offenbar unterbeschäftigt. Der Multimilliardär plant ein Satelliten-Internet im Weltall - nicht nur für Menschen auf der Erde, sondern auch für die Marsbewohner der Zukunft.
Klingt größenwahnsinnig, ist aber nachvollziehbar, schließlich möchte Musk spätestens in einigen Jahrzehnten auf den Roten Planeten aussiedeln. In einer Marskolonie leben, schön und gut, aber ohne Internet? Für Musk undenkbar. Deshalb will er zehn Milliarden Dollar investieren, um Hunderte Satelliten ins All zu schießen, die ein globales Kommunikationssystem aufbauen sollen, das "größer ist als alles, über das momentan geredet wird", sagte Musk dem Magazin Bloomberg Businessweek.
Musk will die erste Stadt auf dem Mars gründen
Gleichzeitig dämpfte er allzu große Erwartungen. Selbst das - vergleichsweise unambitionierte - Projekt, alle Erdbewohner an sein Weltraum-Wlan anzuschließen, werde sich nicht innerhalb der nächsten fünf Jahre realisieren lassen. Die Kosten machen ihm keine Sorgen: Es handle sich schließlich um ein Langzeitinvestment, das es SpaceX ermöglichen werde, die erste Stadt auf dem Mars zu gründen.
"Der Weltraum, unendliche Weiten", könnte man in Anlehnung an Raumschiff Enterprise meinen. Doch weit gefehlt, offenbar wird es eng im Orbit. Richard Branson, genauso reich und ähnlich exzentrisch wie Musk, hat in ein Start-up investiert, das bis 2018 ein weltweites Satelliten-Internet aufbauen möchte. "Für ein weiteres Netzwerk ist kein Platz", warnte Branson.
Stattdessen solle sich Musk mit ihm zusammenzutun, um ihre Vision gemeinsam Wirklichkeit werden zu lassen. Zwei Größenwahnsinnige auf Himmelfahrtskommando? Vielleicht, aber als Musk vor zwölf Jahren Tesla gründete, wurde er auch belächelt: Mit Elektroautos könne man kein Geld verdienen. Der Wert der Firma heute: rund 20 Milliarden Euro.