Versorgung mit Medikamenten:"Ohne uns wäre das deutsche Gesundheitssystem längst bankrott"

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Die neuen Anlagen zur Herstellung von Antibiotika-Tabletten im Sandoz-Werk in Kundl. (Foto: Sandoz)

Sandoz-Chef Richard Saynor über die Versorgung mit Antibiotika, Lieferengpässe und Pharma-Nationalismus in Krisenzeiten.

Interview von Elisabeth Dostert, Kundl

Es ist kalt im österreichischen Kundl an diesem Tag im März. Dann fängt es auch noch an zu regen. Nicht gerade das Wetter, das sich Manager für eine Werkseröffnung vorstellen. In Kundl, nahe der deutschen Grenze, stellt der Schweizer Konzern Sandoz Antibiotika her - vom Wirkstoff bis zur fertigen Tablette. In den vergangenen Monaten kam es bei Medikamenten immer mal wieder zu Lieferengpässen, auch bei Antibiotika. Die Gefahr ist auch nicht gebannt, sagt Richard Saynor. Der Brite, Apotheker, 56, ist Vorstandschef von Sandoz. Mit weltweit mehr als 20 000 Mitarbeitern und 9,6 Milliarden Dollar Umsatz im Geschäftsjahr 2023 ist das Unternehmen der weltweit größte Hersteller von Generika und Biosimilars. Sie ahmen also chemisch-synthetisierte und biotechnologisch hergestellte Medikamente nach, deren Patent abgelaufen ist. Jahrzehntelang gehörte Sandoz zum Schweizer Konzern Novartis. Anfang Oktober 2023 erfolgte die Trennung über die Börse.

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:Lassen sich Antibiotika noch in Europa produzieren?

Im österreichischen Kundl wohl schon. Dort stellt der Pharmakonzern Sandoz Penicilline her, obwohl es in Asien deutlich billiger wäre. Was sich von Kundl lernen lässt.

Von Elisabeth Dostert

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