Rangliste größter Volkswirtschaften:Japan verteidigt Platz zwei

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Trotz der Wirtschaftskrise behauptet Japan seine Position als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Doch China sitzt Nippon bereits im Nacken.

Es geht wieder aufwärts: Japans Wirtschaft ist im Schlussquartal 2009 etwas stärker als erwartet gewachsen. Wie die Regierung am Montag auf Basis vorläufiger Berechnungen mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) mit einer Jahresrate von real 4,6 Prozent und damit im dritten Quartal in Folge. Im Vergleich zum Vorquartal entspricht dies einem Wachstum um 1,1 Prozent. Wegen des katastrophalen Jahresbeginns schrumpfte Japans Wirtschaft im ganzen Jahr 2009 aber um 5,0 Prozent.

Sony-Laden in Tokio: Die japanische Wirtschaft springt wieder an. (Foto: Foto: AP)

Ökonomen hatten im Durchschnitt der Prognosen mit einem etwas geringeren Anstieg gerechnet. "Die Daten bestätigen, dass sich die japanische Wirtschaft weiter auf dem Erholungspfad befindet", kommentierte Takehide Kiuchi, Chefökonom beim Wertpapierhaus Nomura Securities.

Deutschland auf Rang vier

Durch den unerwartet starken Anstieg der Wirtschaftsleistung im Schlussquartal verteidigte Japan seine Stellung als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt knapp vor China. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) betrug 2009 rund 5,1 Billionen Dollar (3,8 Billionen Euro). China hatte zuvor sein BIP für das vergangenen Jahr mit 4,9 Billionen Dollar angegeben. Größte Volkswirtschaft der Welt sind die USA, Deutschland liegt auf Rang vier.

Sollten sich die Wachstumstrends 2010 fortsetzen, dürfte China Japan in diesem Jahr allerdings überholen. Denn die Volksrepublik meldete trotz Wirtschaftskrise ein Wachstum von 8,7 Prozent für 2009.

Allerdings werde das Wachstum in der ersten Jahreshälfte gedämpft werden durch die vorübergehende Verlangsamung des Exports in Folge des geringeren Wachstums im Ausland sowie des starken Yen, so Kiuchi.

Zudem lasse der Effekt der staatlichen Stimulierungsmaßnahmen langsam nach, während sich das weiterhin vom Export abhängige Japan nach wie vor in einer Deflation mit andauernd sinkenden Preisen befinde. Bemerkenswert sei allerdings, dass sich die Auslandsnachfrage auch auf den Binnenkonsum auszuwirken scheine.

Belebende Inlandsnachfrage

So stiegen die Verbraucherausgaben, die in Japan zu etwa 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung des Landes beitragen, im Vergleich zum Vorquartal um real 0,7 Prozent. Die Investitionen der Unternehmen legten um 1,0 Prozent zu und damit zum ersten Mal seit sieben Quartalen. Öffentliche Investitionen sanken indes um 1,6 Prozent.

Damit trug die gesamte Inlandsnachfrage zu 0,6 Prozentpunkten zum BIP-Wachstum gegenüber dem Vorquartal bei. Nach Angaben von Ökonomen war es somit das erste Mal seit sieben Quartalen, dass die Inlandsnachfrage zum Wachstum des BIP beitrug. Die Nachfrage aus dem Ausland steuerte derweil 0,5 Prozentpunkte bei.

© sueddeutsche.de/dpa/pak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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