Professionalität:Schluss mit der Maskerade

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Er Chef, sie Sekretärin, das alte Rollenbild hat sich längst aufgelöst. Heute kommt es im Büroalltag auf Gleichberechtigung und Flexibilität an. (Foto: Mauritius, Imago)

Chefs und Chefinnen sollen plötzlich nahbar sein. Nun versuchen sie krampfhaft, authentisch zu wirken - und trotzdem professionell zu bleiben. Geht das überhaupt?

Ein Essay von Kathrin Werner

Früher war alles einfach. Ein Beispiel, das sich auf viele andere Branchen übertragen lässt: Wer in einer großen Kanzlei arbeiten wollte, trug dunklen Anzug, weißes Hemd, dezente Krawatte und schwarze Schuhe, definitiv keine braunen: no brown in town. Heute ist das anders. Es fing damit an, dass es die Ersten tatsächlich wagten, zum Casual Friday eine Jeans im Büro zu tragen. Je mehr Frauen in den Kanzleien arbeiteten, desto mehr Farbe kam in die Kleidung. Die Grenzen des Tragbaren verwischten immer weiter, bis sie mit dem Home-Office quasi ganz fielen. Außer Flipflops und kurzen Hosen ist inzwischen alles erlaubt, und die Anzüge kommen eigentlich nur noch hervor, wenn man einen Mandanten trifft. Und selbst dann ist die Krawatte keine Pflicht mehr.

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