"Standesgemäß" ist so ein Wort, das einem in den Sinn kommen könnte, wenn man überlegt, in einem Gebäude wie dem Preysing-Palais ein Büro anzumieten. Das architektonische Kleinod in der Münchner Residenzstraße, direkt hinter der Feldherrnhalle, wurde zwischen 1723 und 1728 vom bayerischen Hofbaumeister Joseph Effner entworfen, der Stadtpalast gilt als das erste Rokoko-Palais der bayerischen Landeshauptstadt. Wer hier einzieht, der residiert in einem Gebäude, vor dem früher sogar die Pferdetränken aus Marmor waren. Die Außenfassade ist aufwendig mit Stuck verziert, im Flur begrüßt die Besucher Kurfürst Karl Albrecht persönlich, in Öl und riesengroß, gemalt 1726. Eine breite Holztreppe mit rotem Läufer führt nach oben, die Eisengeländer sind kunstvoll geschmiedet, die Wände in dezentem Ocker gehalten.
Pandora Papers:Bergluft für Hongkong
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In einem Prunk-Palais in der Münchner Residenzstraße teilen sich fünf wichtige Aufsichtsräte des Landes ein Büro. Einige von ihnen investieren gemeinsam in China - beweisen dabei allerdings kein glückliches Händchen.
Von Petra Blum, Nina Bovensiepen und Jörg Schmitt
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