Nobelpreis für Wirtschaft:Die Frau, die den Gender-Pay-Gap erklärt

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Harvard-Professorin Claudia Goldin in ihrem Haus in Cambridge, Massachusetts (Foto: BRIAN SNYDER/REUTERS)

Die Amerikanerin Claudia Goldin erhält den Wirtschaftsnobelpreis. Als dritte Frau überhaupt und als erste allein. Ihre Forschungen zu den Unterschieden in der Entlohnung von Männern und Frauen waren bahnbrechend.

Von Nikolaus Piper

Warum verdienen Männer in fast allen Berufen immer noch mehr als Frauen, allen Gleichstellungsinitiativen zum Trotz? Die Antwort auf diese Frage kennt die Ökonomin Claudia Goldin von der Harvard-Universität. Es ist zum Beispiel "gierige Arbeit". Gemeint sind damit sehr gut bezahlte Jobs, in denen aber unverhältnismäßig lange Arbeitszeiten oder ständige Rufbereitschaft verlangt werden. In einer Familie, die kleine Kinder hat, können nicht beide Partner solche gierigen Jobs machen. Ein Partner muss weniger arbeiten und verdienen. Sonst lässt sich die Familie nicht aufrechterhalten. Und dieser Partner, der sich einen weniger gierigen Job sucht, ist meistens die Frau. Die Zusammenhänge hat die Ökonomin Goldin in ihrem 2022 erschienenen Buch "Career and Family" beschrieben. "In einer Welt der gierigen Jobs ist die Gleichheit der Paare teuer", schreibt sie dort.

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