Die Quandt-Anteile an der Firma BMW sind es auch, die aktuell in der Diskussion stehen. Die Beteiligungen werden gehalten von Quandts dritter Frau Johanna und ihren Kindern Susanne Klatten und Stefan Quandt. Vor allem Susanne Klatten nutzt ihren Anteil, um Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens auszuüben. Die drei werden zwar als Einzelaktionäre aufgeführt, Einzelentscheidungen werden einem Klatten-Sprecher zufolge aber trotzdem keine getroffen.
Die BMW-Großaktionäre haben der CDU 690.000 Euro gespendet, kurz nach der Wahl, beinahe gleichzeitig zu einer politischen Entscheidung über strengere Abgasnormen für Autos in Europa.
Doch weder ist das die erste Spende der Quandts, noch dürfte es die letzte sein. Die Familie spendet regelmäßig an zwei Parteien, die CDU und die FDP. Zwischen 2002 und 2013 hat Johanna Quandt 830.000 Euro an die CDU und 70.000 Euro an die FDP gespendet. Susanne Klatten und Stefan Quandt kommen auf je 820.000 Euro (CDU) und 80.000 Euro (FDP).
Auch Quandt-Firmen spenden. Der Chemiekonzern Altana ist zu 100 Prozent im Besitz von Susanne Klatten und spendete im Zeitraum von 2002 bis 2013 insgesamt 920.000 Euro an die CDU. Im selben Zeitraum verteilte auch BMW Spenden an Parteien: mehr als zwei Millionen Euro an CDU/CSU, ungefähr eine Million Euro an die SPD und etwa eine halbe Million Euro an die FDP (Zahlen aus dem Parteispenden-Tool von Spiegel Online).
Die Quandts leben eher zurückgezogen, mediale Auftritte sind selten. Von Stefan Quandt heißt es, er sei ein unscheinbarer Typ, vor allem aber intelligent und weitsichtig. Susanne Klatten wird als öffentlichkeitsscheu beschrieben. Bevor sie ihren Mann heiratete, stellte sie sich mit dem Nachnamen "Kant" vor, um von ihrem gewichtigen Nachnamen frei zu sein, wie sie sagte.