Italien:Meloni darf nicht den Berlusconi-Fehler machen

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Das ist Melonis Methode, und darin ist sie richtig gut: sich selbst als Opfer darzustellen. (Foto: Manu Fernandez/AP)

Italiens Ministerpräsidentin vermag im eigenen Land zu kaschieren, wie wenig erfolgreich sie ist. International jedoch wird ihr das nicht gelingen. Sie sollte ihre Macht nicht überschätzen.

Kommentar von Marc Beise

Knapp 30 Prozent der Wähler stehen hinter der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, das sagen die neuesten Meinungsumfragen. Genauer gesagt, sie stehen hinter Melonis Partei, Fratelli d'Italia, die die junge Politikerin vor kaum mehr als zehn Jahren im Dunstkreis von Faschisten und Postfaschisten gegründet hat; ihre persönlichen Zustimmungswerte sind noch höher. Zusammen mit den beiden ebenfalls weit rechts stehenden Koalitionspartnern kommt Meloni auf deutlich mehr als 40 Prozent Zustimmung - mehr noch als bei der überraschend klaren Wahlentscheidung im Oktober 2022. Das ist bemerkenswert, nicht nur, weil Italiens Bürger traditionell wankelmütig sind bei der Vergabe von Sympathie und Zustimmung. Sondern auch, weil Meloni bisher innen- und wirtschaftspolitisch kaum Erfolge vorzuweisen hat.

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