Erfurt:Kinderfilme in Ausbildung und bei Filmpreisen benachteiligt

Der Kinderfilm leidet nach Ansicht der Geschäftsführerin der Deutschen Kindermedienstiftung "Goldener Spatz", Nicola Jones, unter einem Prestigeproblem. "Das...

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Erfurt (dpa) - Der Kinderfilm leidet nach Ansicht der Geschäftsführerin der Deutschen Kindermedienstiftung „Goldener Spatz“, Nicola Jones, unter einem Prestigeproblem. „Das beginnt schon damit, dass an den Filmhochschulen der Kinderfilm in der Ausbildung kaum eine Berücksichtigung findet“, sagte Jones der Deutschen Presse-Agentur.

Kinderfilme würden im Vergleich zu Filmen für das erwachsene Publikum nicht als vollwertig wahrgenommen. Das zeige sich beispielsweise auch bei der Vergabe von Filmpreisen. „Dabei sind Kinder ein begeisterungsfähiges und von Natur aus neugieriges, aber auch kritisches Publikum“, sagte Jones, die auch Chefin von Deutschlands größtem Kinderfilmfestival „Goldener Spatz“ ist. Laut einer Studie wurden in Deutschland von 2004 bis 2017 insgesamt 234 Kinderfilme produziert.

Der Untersuchung zufolge waren sechs Prozent aller europäischen Filmproduktionen im Jahr 2017 Kinderfilme. „Da 15 Prozent der europäischen Bevölkerung Kinder sind, sollten aus unserer Sicht auch 15 Prozent der Filmproduktionen Kinderfilme sein“, forderte Jones. Die Untersuchung zeige auch, dass Kinderfilme in Europa ein stabiles Publikum hätten. Das sei vor allem auf die Erfolge der Animationsfilme zurückzuführen.

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