China:Ein heikles Geschäft

Lesezeit: 5 min

Montage von MAN Energy Solutions in Oberhausen: Das Unternehmen baut unter anderem Antriebsmotoren für Schiffe sowie Motoren für die Stromerzeugung. (Foto: Rupert Oberhäuser/Imago)

Das Augsburger Unternehmen MAN Energy Solutions hat für seine kleine Gasturbinen-Sparte einen chinesischen Käufer gewählt. Experten befürchten nun, dass die Turbinen auch militärisch genutzt und wichtige Technologien abgezogen werden könnten.

Von Thomas Fromm und Ben Heubl

Es gehört zum Wesen von Unternehmen, dass sie irgendwann mal Strategien ändern, neue Geschäftssparten ausbauen und ältere abgeben, weil sie sich nicht mehr lohnen. Insofern sah die Pressemitteilung, die das Augsburger Energietechnikunternehmen MAN Energy Solutions (MAN ES) am 20. Juni diesen Jahres verschickte, erst mal nach business as usual aus: Die VW-Tochter (nicht zu verwechseln mit dem Lkw-Bauer MAN) verkauft ihr Gasturbinengeschäft an ein chinesisches Unternehmen namens CSIC Longjiang GH Gas Turbine Co Ltd. (GHGT). Allerdings gilt dessen Mutterkonzern, der Schiffsbauer China State Shipbuilding Corporation (CSSC), unter anderem als wichtiger Partner der Volksbefreiungsarmee und baut Kriegsschiffe für die chinesische Marine. Wie in solchen Fällen üblich, schließt auch diese Mitteilung vom Juni dann nicht zufällig mit dem Hinweis, der Verkauf stehe "unter dem Vorbehalt des Erhalts der erforderlichen behördlichen Genehmigungen". Es kann also alles anders kommen, wenn das Bundeswirtschaftsministerium den Fall genauer unter die Lupe nimmt.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusStatussymbole
:Mein E-Porsche, meine Moral, mein gutes Gewissen

Wer es dem Nachbarn heute zeigen will, parkt das Lastenrad vor der Tür und hat eine Solaranlage auf dem Dach. Und natürlich ist man achtsam, vor allem auf die Work-Life-Balance. Über die neuen Statussymbole.

Von Jannis Brühl und Paulina Würminghausen

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: