Frankfurt am Main:Flugsicherung kippt Anflugverfahren für Flughafen Frankfurt

Langen/Frankfurt (dpa) - Am Frankfurter Flughafen wird es vorerst kein neues Anflugverfahren mit weit entfernten Flugzeug-Sammelpunkten geben. Diese aus Sicherheitsgründen gefällte Entscheidung hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Mittwoch der Fluglärmkommission Frankfurt mitgeteilt. Zuvor hatte bereits die "Frankfurter Neue Presse" über die ablehnende Haltung der Flugsicherung berichtet.

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Langen/Frankfurt (dpa) - Am Frankfurter Flughafen wird es vorerst kein neues Anflugverfahren mit weit entfernten Flugzeug-Sammelpunkten geben. Diese aus Sicherheitsgründen gefällte Entscheidung hat die Deutsche Flugsicherung (DFS) am Mittwoch der Fluglärmkommission Frankfurt mitgeteilt. Zuvor hatte bereits die „Frankfurter Neue Presse“ über die ablehnende Haltung der Flugsicherung berichtet.

Bei dem von großen Hoffnungen auf Lärmentlastung begleiteten Verfahren sollten Flugzeuge nicht erst in unmittelbarer Nähe für die Landebahnen gebündelt werden, sondern weiter entfernt an Sammelpunkten (Point Merge) in größerer Höhe von etwa 5000 Metern. Dort sollten sie sich in einer Art Reißverschluss-System in einer Reihe zum Endanflug formieren, der auch bei größeren Flugzeugen zum Teil im lärmarmen Segelflug stattfinden sollte. Für das Frankfurter Bahnensystem hätten die neuen Sammelpunkte oberhalb von Gelnhausen beziehungsweise Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz gelegen.

Die DFS hat Sicherheitsbedenken und betriebliche Probleme vorgebracht. Laut Fluglärmkommission würde das hohe Verkehrsaufkommen besonders große Kreisbögen der Flugzeuge notwendig machen, die wegen des militärischen Übungsgebietes im Südwesten des Flughafens und wegen der Nähe zu anderen Flughäfen kaum darstellbar seien. Auch bei weiter entfernten Sammelpunkten hätten die Flugzeuge über dem Rhein-Main-Gebiet kreisen müssen. Im Nahbereich des Flughafens hätte es ohnehin keine Lärm-Entlastungen gegeben.

„Point Merge“ war 2012 als ein Baustein zum aktiven Schallschutz von der von der Landesregierung initiierten „Allianz für dem Lärmschutz“ angeregt worden. Den Betroffenen seien umsonst Hoffnungen gemacht worden, kritisierte der Vorsitzende der Fluglärmkommission und Raunheimer Bürgermeister Thomas Jühe (SPD).

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