Kann man etwas verbieten, das es gar nicht gibt? Francesco Lollobrigida schon. "Ich garantiere, dass in Italien keine synthetischen Lebensmittel auf den Tisch kommen, solange wir an der Regierung sind", versprach der italienische Landwirtschaftsminister am 17. November 2022 im römischen Senat. Lollobrigida stürzte sich damals, noch nicht mal einen Monat im Amt, in den Kampf gegen die Bedrohung des italienischen Rindes durch Wissenschaftler, die an der Herstellung von kultiviertem Fleisch arbeiten. Ein Jahr später ist er am Ziel: Sein Gesetz zum Verbot der Produktion, des Imports und der Vermarktung von Laborfleisch hat die letzte parlamentarische Hürde genommen. Italien sei damit als Vorreiter an die Weltspitze vorgeprescht, trumpft der Minister der rechtspopulistischen Regierungspartei Fratelli d'Italia auf.
Italien:Rettet die heimischen Rinder - vor Laborfleisch
Lesezeit: 3 min
Die italienischen Bauern leiden unter der Klimakrise. Doch statt ihnen zu helfen, bekämpft der Landwirtschaftsminister lieber ein Phantom: "synthetisches Fleisch". Wissenschaftler sind entsetzt.
Von Ulrike Sauer, Rom
Italien:Jetzt fällt Melonis Maske
Die italienische Ministerpräsidentin ist auf das Vertrauen der Finanzmärkte angewiesen. Doch ihr neuer Haushalt trägt die klare Handschrift der Populisten. Er ist eine Provokation und zeigt: Verantwortungsbewusstsein war gestern.
Lesen Sie mehr zum Thema