Wegen der drohenden Schließung von 62 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof und 20 Karstadt Sport Filialen wächst die Angst vor negativen Folgen für die betroffenen Kommunen. Um eine Schwächung der Innenstädte zu verhindern, fordert der Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg eine konzertierte Hilfsaktion. "Das gelingt nur, wenn Handel, Immobilieneigentümer sowie Kommunen eng zusammenarbeiten und für attraktive Innenstädte Sorge tragen", sagte er der Passauer Neuen Presse.
Eine zentrale Rolle spielten dabei die Eigentümer der Gebäude. "Überzogene Mietforderungen sind in Krisenzeiten fehl am Platz", sagte Landsberg. "Die betroffenen Kommunen müssen gemeinsam mit dem Handel und den Immobilieneigentümern Zukunftsstrategien erarbeiten", forderte er.
"Tiefer Einschnitt"
"Die massenhaften Schließungen von Filialen bei Karstadt Kaufhof sind für die betroffenen Städte ein tiefer Einschnitt", erklärte auch der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe. Er wies in einer Presseerklärung darauf hin, dass bei Leerständen das gesamte Umfeld schnell an Attraktivität verliere, da die Filialen wie ein "Kundenmagnet" wirkten. Deshalb komme es sehr darauf an, die Auswirkungen der Schließungen zu begrenzen.
Von dem Kahlschlag bei Galeria Karstadt Kaufhof sind mehr als 7000 Beschäftigte betroffen. Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter haben sich auf einen Sozialplan und die Gründung einer Transfergesellschaft geeinigt. Danach werden zunächst mindestens 62 Filialen von Kaufhof und Karstadt geschlossen, 110 bleiben erhalten. Betroffen sind diverse Standorte, darunter offenbar mehrere Filialen in Berlin und Hamburg, in München, Dortmund, Frankfurt und Köln. Zusätzlich sollen auch 20 der 30 Niederlassungen der Tochter Karstadt Sports dicht machen.