Japan:Stresstest für Tokios Staatskapitalisten

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Jugendliche mit Einkaufstüten der chinesischen Billigmodekette Shein in Tokio. Drei Prozent Inflation hat es in Japan seit Jahrzehnten nicht gegeben. (Foto: YUICHI YAMAZAKI/AFP)

Der Yen durchlebt seine größte Krise seit Jahrzehnten. Das hat auch ein paar Vorteile, trotzdem sind die Sorgen groß. Stößt der japanische Sonderweg an seine Grenzen?

Von Thomas Hahn, Tokio

Von den durchwachsenen Jahren in Japan erzählt der Restaurant-Manager Jim Natsuhara, als wären sie in wenigen Augenblicken vorbei gewesen. Kein Nachkarten, keine Beschwerden. Der 50-jährige Kanadier, ein überzeugter Schirmmützen- und T-Shirt-Träger, gehört ohnehin nicht zu den Expats, die ständig nörgeln, was vermutlich auch daran liegt, dass er aus dem bestmöglichen Grund im Inselstaat lebt: "Ich habe ein japanisches Mädchen geheiratet." Aber er fand während der Pandemie die Behörden tatsächlich okay. Bis vor Kurzem betrieb Natsuhara eine Sportsbar in Nagoya. Obwohl er sie monatelang schließen musste, kam er mit staatlicher Hilfe über die Runden. "Wenn du die Regeln befolgt hast, war es nicht so schlimm."

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