Berlin:Verhandlungen über Aus von Berliner Infinera-Werk

Berlin (dpa/bb) - Über das von der Schließung bedrohte Werk des Netzwerkherstellers Infinera in Berlin verhandeln an diesem Freitag erstmals Betriebsrat und Geschäftsführung. Es geht um die Arbeitsplätze von 400 Beschäftigten, wie die Industriegewerkschaft Metall am Mittwoch mitteilte. Der Betrieb stellt optische Übertragungssysteme für schnelle Datenleitungen her. Sie werden auch für den künftigen Mobilfunkstandard 5G benutzt.

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Berlin (dpa/bb) - Über das von der Schließung bedrohte Werk des Netzwerkherstellers Infinera in Berlin verhandeln an diesem Freitag erstmals Betriebsrat und Geschäftsführung. Es geht um die Arbeitsplätze von 400 Beschäftigten, wie die Industriegewerkschaft Metall am Mittwoch mitteilte. Der Betrieb stellt optische Übertragungssysteme für schnelle Datenleitungen her. Sie werden auch für den künftigen Mobilfunkstandard 5G benutzt.

Der Berliner Standort gehörte bis September zu Coriant, das wiederum früher Teil von Siemens war. Der US-Telekommunikationskonzern Infinera übernahm Coriant zum 1. Oktober 2018. Das Werk in Berlin-Spandau soll nun nach IG-Metall-Angaben zum 30. September geschlossen werden. Das habe Infinera Anfang Januar der Belegschaft mitgeteilt. Öffentlich äußerte sich das Unternehmen nicht.

Das bevorstehende Aus sei für die Mitarbeiter überraschend gekommen, sagte die Berliner IG-Metall-Bevollmächtigte Birgit Dietze am Mittwoch. Infinera habe sich mit dem Kauf 1600 Patente gesichert. Aus Sicht der IG Metall sei nicht sinnvoll, die Produktion von Forschung und Entwicklung zu trennen.

Der Spandauer CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner wies darauf hin, im ehemalige Coriant-Werk würden komplexe Leiterplatten hergestellt für den Einsatz auch „in höchst sicherheitsrelevanten Bereichen“. Sein SPD-Kollege Swen Schulz sagte: „Firmen aufkaufen, das Know-how und die Kundenkartei mitnehmen, aber das Werk schließen und die Mitarbeiter auf die Straße setzen: Das geht gar nicht!“

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