Immobilien:Schimmel hinter Schrankwand umgehend beseitigen

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Berlin (dpa/tmn) - Wenn es im Schrank irgendwie muffig riecht, kann das ein Zeichen von Schimmelbildung an der Wand dahinter sein. "Besonders Schrankwände, die große Flächen einer Außenwand abdecken, sind anfällig dafür", sagt Peter Birkholz, Ratgeberautor bei der Stiftung Warentest in Berlin.

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Berlin (dpa/tmn) - Wenn es im Schrank irgendwie muffig riecht, kann das ein Zeichen von Schimmelbildung an der Wand dahinter sein. „Besonders Schrankwände, die große Flächen einer Außenwand abdecken, sind anfällig dafür“, sagt Peter Birkholz, Ratgeberautor bei der Stiftung Warentest in Berlin.

„Sie haben üblicherweise eine geschlossene Rückwand und durchlaufende Sockel, stehen also nicht auf Füßen wie andere Möbelstücke. Das verhindert eine kontinuierliche Luftzirkulation an ihrer Rückseite“, sagt Birkholz. Da helfe es nur wenig, wenn die Schrankwand in dem oft empfohlenen Abstand von mindestens fünf Zentimetern zur Außenwand aufgestellt ist. „Warme, geheizte Raumluft ist in der Lage, relativ viel Wasser zu speichern, die sie jedoch bei Abkühlung wieder abgeben muss“, erläutert der Experte. „Dies geschieht dann an kühleren Flächen, sichtbar beispielsweise an beschlagenden Fensterscheiben, doch unsichtbar auch an den Außenwänden, die selbst bei guter Dämmung immer ein wenig kühler sind als Innenwände.“ Hier kann kondensierte Luftfeuchtigkeit nicht abtrocknen, was im Lauf der Zeit zu Schimmelbildung führen kann. Die schwarzen Flecken bilden sich zuerst in Fußbodennähe, weil es dort kühler ist.

„Hinzu kommt, dass Schrankwände, einmal aufgestellt und vollgepackt, zum Renovieren nur selten abgebaut werden“, ergänzt Birkholz. „Man streicht oder tapeziert alle paar Jahre einfach um sie herum, und so bleibt die Wand dahinter oft jahrzehntelang unkontrolliert. Es sammeln sich zudem noch Staub und Spinnweben, die dem Schimmel zusätzlichen Nährboden geben.“

Nimmt man also verdächtige Gerüche im Innern der Schrankwand wahr, sollte man nicht lange zögern und die Schrankwand zur Kontrolle abbauen, rät der Heimwerkerexperte. „Schimmelsporen in der Atemluft können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Schlimmstenfalls kommt es zu Allergien oder asthmatischen Erkrankungen.“ 

Daher sollte man direkt handeln, betont Birkholz. „Die Tapete muss entfernt und die Wand mit einem Fungizit, also einem pilzabtötenden Mittel, bestrichen werden, bevor sie einen Neuanstrich mit diffusionsoffener Farbe bekommt.“ Er rät vom erneuten Tapezieren ab. Ist der Schimmel bereits auf das Möbelstück übergegangen, sollte man es entsorgen. Ein neues Möbel sollte möglichst auf Füßen stehen oder eine Sockelleiste haben, die sich zur Kontrolle und Reinigung abnehmen lässt.

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