Immobilien:Malven sind schlichte und tolerante Schönheiten

Bonn (dpa/tmn) - Ein schlichtes Kleid ist meist besonders stilvoll und schön. Was für die Mode gilt, gilt auch für so manche Blüte - wie die der Malve.

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Bonn (dpa/tmn) - Ein schlichtes Kleid ist meist besonders stilvoll und schön. Was für die Mode gilt, gilt auch für so manche Blüte - wie die der Malve.

Ihre fünfblättrigen Blüten haben eine einfache Schönheit, oft nur mit einem feinen Strichmuster oder einer andersfarbigen Mitte akzentuiert. Sie fallen aber auch durch einen aufrechten und hohen Wuchs auf.

Verschiedene Malvengewächse

Von den Malvengewächsen (Malvaceae) gibt es viele Vertreter, auch der beliebte Hibiskus gehört dazu. Seine Blüten finden sich auf dem klassischen Hawaii-Hemd. Auch viele der hierzulande üblichen Arten kann man daran ausmachen, dass ihre Blüten denen des Tropengewächses ähneln. Ein weiteres bekanntes Familienmitglied ist die Stockmalve (Alcea rosea), auch Stockrose genannt. Sie kann über zwei Meter hoch werden, und ihre Blüten tragen allerlei Farben - nur nicht blau.

Als zweijährige Pflanze bildet sie im ersten Jahr lediglich eine Blattrosette aus und setzt im zweiten Jahr Blüten. Die Stockmalve findet sich häufig im typischen Bauerngarten. "Dort ist sie eine der Pflanzen, die gerne an einem Holzzaun angelehnt in die Höhe ranken", erzählt Andre Stade vom Bund deutscher Staudengärtner.

Für welche Böden?

"Malven eignen sich im Grunde für jeden Gartenboden und benötigen darin wenig Pflege", erläutert Erika Brunken von der Niedersächsischen Gartenakademie. Die Ausprägung der Blütenpracht ist aber von den Umständen abhängig: "Besonders die stärker wachsenden Vertreter benötigen gute Bedingungen", sagt Marianne Scheu-Helgert von der Bayerischen Gartenakademie. Da sie während der Vegetationsperiode viele Nährstoffe brauchen, empfiehlt sich hier ein reichhaltiger, durchlässiger Boden und außerdem eine Kompostgabe.

Für eher nährstoffarme Böden ist die Moschusmalve (Malva moschata) ein Tipp. Sie trägt rosafarbene oder weiße Blüten in Büscheln und erreicht etwa eine Höhe von 60 Zentimetern. "Mit ihr lassen sich gut Lücken ausfüllen", erklärt Brunken. Da diese Malve stark ihre Samen verbreitet, kann es im Frühjahr allerdings nötig sein, einzelne Pflanzen zu entfernen.

Stützen oder Töpfe

Wichtig ist für größere Malven-Exemplare eine Stütze oder eine Lehne wie ein Gartenzaun, da sie oftmals nicht standfest sind. Malven bilden auch häufig tiefe Wurzeln, daher ist ein Standort mit tiefgründiger Bodenstruktur gut. Das hat seine Vorteile: Die Pflanzen können gelegentliche Trockenphasen gut überstehen, da sie sich mit Wasser aus der Tiefe versorgen können.

Es gibt aber auch eine Lösung für Töpfe, in denen das Raumangebot begrenzt ist: Die Buschmalve (Lavatera-Hybriden). Sie erblüht besonders intensiv. Schneidet man zusätzlich die welken Blüten ab, bilden sich bald neue. Brunken schätzt ihre ungewöhnlichen Blütenfarben: Es gibt auch Varianten in Flieder oder in Weiß mit dunkelrotem Grund. Ihr Manko: Mit Frost kann die Buschmalve zwar umgehen, doch einen Winterschutz sollte es vorsorglich geben.

Grundsätzlich ein Problem unter Malven ist eine Pilzkrankheit mit braunen Flecken auf den Blättern namens Malvenrost. Um ihm vorzubeugen, muss der Hobbygärtner der Malve helfen, dass ihre Blätter nach einem Regen oder dem Gießen schnell abtrocknen können.

Daher sollten die Pflanzen nicht zu dicht beieinander stehen und möglichst am Wurzelansatz gegossen werden. Besonders geeignet ist für Malven auch ein sonniger Standort, an dem ein leichter Wind durchziehen kann, erklärt Brunken. Sind Blätter befallen, entfernt man sie besser sofort.

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