Immobilien:Wohnungssuche dauert bei jedem Zweiten länger als ein Jahr

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Vermieter haben die Auswahl aus vielen möglichen Mietern: Der persönliche Eindruck sei dabei für sie am wichtigsten, steht in einer Studie des Internetportals Immoscout 24. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Wer ein neues Zuhause braucht, braucht Geduld und Geld - und er muss meist Kompromisse eingehen. Eine Umfrage des Internetportals Immoscout 24 zeigt: Ein Viertel der Menschen sucht sogar schon seit mindestens zwei Jahren.

In Deutschland haben es viele Menschen wegen hoher Mieten und des Mangels an Wohnungen auf dem Immobilienmarkt schwer. Mehr als jede und jeder Zweite (54,4 Prozent) sucht länger als ein Jahr nach einem neuen Zuhause, wie aus einer Studie der Internetplattform Immoscout24 hervorgeht. Die Gesamtzahl der aktiven Suchaufträge steige deutschlandweit - und damit auch die Konkurrenz. Vor allem Mieterinnen und Mieter hätten weniger Chancen, etwas zu finden, das ihren Vorstellungen von Lage, Größe und Preis entspreche.

Der Markt sei sehr angespannt, sagte Immoscout24-Geschäftsführerin Gesa Crockford. "Besonders die seit Jahren steigenden Mieten führen dazu, dass eine neue Wohnung eigentlich immer mit gestiegenen Kosten verbunden ist."

Seit 2019 sei die Zahl der gespeicherten Suchen bei Immoscout24 deutschlandweit um 38,1 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs sei prozentual noch größer als in den fünf größten Städten, wo die Nachfrage ohnehin hoch sei. Wie eine Umfrage der Online-Plattform unter 1183 Menschen zeigt, beschäftigten sich 22,7 Prozent von ihnen sogar mehr als zwei Jahre mit der Suche nach einem neuen Zuhause. Etwa 64 Prozent sind zuversichtlich, dass sie in diesem Jahr noch das Richtige finden. Gut 16 Prozent derjenigen, die in diesem Jahr umziehen möchten, machen sich demnach keine Hoffnungen. Aus einer früheren Immoscout24-Umfrage geht hervor, dass Vermietern bei der großen Auswahl an Wohnungsbewerbungen der persönliche Eindruck am wichtigsten ist.

Persönliche und familiäre Gründe sind laut Studie die häufigsten Gründe für einen Umzug (37,6 Prozent). Eine größere Wohnung benötigen demnach 28 Prozent, während sich jede und jeder siebte Suchende verkleinern möchte. Bei knapp acht Prozent ist eine Wohnungskündigung der Umzugsgrund.

Unabhängig vom Umzugswunsch stellt für die Mehrheit der Kauf- oder Mietpreis ein Hindernis auf dem Weg ins neue Zuhause dar. "48,1 Prozent der Befragten geben an, dass die hohen Preise vor einer Entscheidung abschrecken", heißt es. Bei gut einem Fünftel entspricht das Angebot nicht den Bedürfnissen. In puncto Flexibilität sagen laut Umfrage 36,8 Prozent, dass sie nicht ihre Nachbarschaft wechseln wollen.

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