Der Fall Ghosn:Grüße nach Japan

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Carlos Ghosn, der Manga-Star: In Japan gibt es Comics, die von dem Mann erzählen, der Renault und Nissan saniert und zusammengeführt hat. (Foto: dpa / Picture-Alliance)

Die Flucht von Carlos Ghosn ist eine spektakuläre Blamage für Japan, sein Auftritt in Libanon eine Abrechnung. Über einen ehemaligen Autoboss, der sich wegen Betrugs verantworten soll - und sehr genau weiß, wie er seine Gegner schwächen kann.

Von Moritz Baumstieger, Thomas Fromm und Thomas Hahn

Carlos Ghosn wäre wohl kein echter Manga-Held, wenn er immer noch in seinem Haus in Tokio sitzen würde. Als Gefallener und Geächteter, dem sie Betrug und Veruntreuung vorwerfen, auf Schritt und Tritt beobachtet von Überwachungskameras, Spionen und Aufpassern, nur um darauf zu warten, dass sie ihm irgendwann den Prozess machen und am Ende womöglich wieder in eine dieser kleinen, kalten japanischen Gefängniszellen werfen. Nein, so ein Hausarrest ist nichts für Helden, und Knastaufenthalte mit kaltem Reis und Gemüse erst recht nicht. Ein echter Superhero der japanischen Comic-Tradition lässt so etwas nicht mit sich machen.

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