München:Brunner gegen Stellenabbau bei Staatsforsten

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München (dpa/lby) - Trotz der deutlich verschlechterten Geschäftsbedingungen lehnt Bayerns Forstminister Helmut Brunner (CSU) personelle Kürzungen bei den Staatsforsten ab. "Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital und ich sehe keinen Spielraum, hier größere Reformen durchzuführen", sagte er der dpa in München. Generell seien die Staatsforsten - wie auch in der Vergangenheit geschehen - natürlich gehalten, die Ausgaben weiter zu reduzieren, etwa durch Effizienzsteigerungen oder die Auslagerung von Aufgaben. "Die Frage ist nur, wo haben wir noch Einsparmöglichkeiten, ohne bei der Qualität der Waldbewirtschaftung Einbußen zu haben." Darüber hinaus hätten die Staatsforsten mit ihren rund 2700 Mitarbeitern in den vergangenen Jahren auch stetig neue Aufgaben hinzugewonnen. "Wir spüren, dass etwa Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit immer wichtiger werden. Hinzu kommt der fortschreitende Klimawandel, der eine rasche Anpassung unserer Waldbestände erforderlich macht. Das heißt, wir brauchen eher zusätzliches Personal", sagte Brunner.

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München (dpa/lby) - Trotz der deutlich verschlechterten Geschäftsbedingungen lehnt Bayerns Forstminister Helmut Brunner (CSU) personelle Kürzungen bei den Staatsforsten ab. „Unsere Mitarbeiter sind unser größtes Kapital und ich sehe keinen Spielraum, hier größere Reformen durchzuführen“, sagte er der dpa in München. Generell seien die Staatsforsten - wie auch in der Vergangenheit geschehen - natürlich gehalten, die Ausgaben weiter zu reduzieren, etwa durch Effizienzsteigerungen oder die Auslagerung von Aufgaben. „Die Frage ist nur, wo haben wir noch Einsparmöglichkeiten, ohne bei der Qualität der Waldbewirtschaftung Einbußen zu haben.“ Darüber hinaus hätten die Staatsforsten mit ihren rund 2700 Mitarbeitern in den vergangenen Jahren auch stetig neue Aufgaben hinzugewonnen. „Wir spüren, dass etwa Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit immer wichtiger werden. Hinzu kommt der fortschreitende Klimawandel, der eine rasche Anpassung unserer Waldbestände erforderlich macht. Das heißt, wir brauchen eher zusätzliches Personal“, sagte Brunner.

Von den bestehenden Personalkapazitäten hätten die Staatsforsten erst kürzlich wieder profitiert, als es darum ging, von Borkenkäfern befallene Bäume zu lokalisieren. Brunner: „Das zeigt, dass es sich rechnet, denn damit wurde die Kalamität verringert.“ Als Kalamität werden in der Forstwirtschaft schwere Schäden an Waldbeständen etwa durch Schädlinge oder Sturm bezeichnet. Der Gewinn der Bayerischen Staatsforsten war im abgelaufenen Geschäftsjahr um fast ein Viertel eingebrochen. Der Jahresüberschuss sank auf 54,1 Millionen Euro. 2016 hatte der Gewinn noch bei rund 71 Millionen Euro gelegen. Der Umsatz hatte in den vergangenen Jahren immer bei rund 400 Millionen Euro gelegen. Einen Großteil des Gewinnes haben die Staatsforsten bislang an den Staat abgeführt. Sollten Umsatz und Gewinn weiter sinken und die Ersparnisse aufgebraucht sein, müssten zudem die notwendigen Rücklagen für die Altersversorgung der Mitarbeiter aus der Staatskasse - sprich aus Steuergeldern - finanziert werden. „Davon sind wir Gott sei Dank noch weit entfernt. Die Staatsforsten haben seit der Reform 2005 nur schwarze Zahlen geschrieben, eher ansteigend“, betonte Brunner. Aktuell gebe es aber zwei Phänomene, deren Konsequenzen beachtlich seien. „Einerseits die Zinsentwicklung, die uns sehr sehr weh tut, weil sie zumindest mittelfristig deutlich höhere Altersrückstellungen erforderlich macht, und andererseits die in immer kürzeren Abständen erfolgenden Wetterextreme“, so Brunner. Heuer habe nicht nur der Orkan Kolle rund 2,5 Millionen Festmeter Schadholz verursacht, sondern es gebe auch eine Borkenkäferkalamität wie in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr. „Da kann man nicht davon ausgehen, dass wir weiter Gewinne wie in den letzten Jahren erwirtschaften.“ Um die Wälder in Bayern auf den Klimawandel einzustellen, müssten langfristig neue Baumarten gepflanzt werden. Für Brunner ist es dabei auch angemessen, wenn sich die Steuerzahler an den Kosten der Umgestaltungen im Privatforst beteiligten. „Der Wald als Ökosystem ist im Interesse der Allgemeinheit, er stellt viele Gemeingüter mit Schutz- und Nutzfunktionen für Menschen, Pflanzen und Tiere zur Verfügung. Das erwarten unsere Mitbürger, deshalb sind Förderprogramme mit finanziellen Anreizen und Auflagen für private Waldbesitzer gerechtfertigt.“

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