EZB:Leitzins im Euroraum bleibt auf Rekordtief von 0,05 Prozent

Die Zentrale der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main. (Foto: Frank Rumpenhorst)

Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Strafzins für Bankeinlagen wie erwartet erhöht.

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Frankfurt/Main (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Strafzins für Bankeinlagen wie erwartet erhöht.

Statt 0,2 Prozent müssen Banken künftig 0,3 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Das entschied der EZB-Rat am Donnerstag in Frankfurt.

Der Leitzins im Euroraum verharrt unterdessen auf dem Rekordtief von 0,05 Prozent. Damit bleibt Zentralbankgeld für Geschäftsbanken extrem günstig. Anders als in den USA sind steigende Zinsen im Euroraum absehbar nicht in Sicht.

Mit dem negativen Einlagenzins wollen die Währungshüter die Kreditvergabe im Euroraum ankurbeln. Denn bislang kommt das viele billige Zentralbankgeld nicht im gewünschten Maß über Bankkredite bei Unternehmen und Verbrauchern an. Die Konjunktur im Euroraum erholt sich nur schleppend, die Inflation ist nach wie vor im Keller. Zuletzt hatte die EZB den Zinssatz für die sogenannte Einlagefazilität im September 2014 auf minus 0,2 Prozent gesenkt.

Die Strafgebühr ist umstritten. Ökonomen befürchten, dass Banken die Kosten auf ihre Kunden abwälzen könnten, statt mehr Kredite zu vergeben. Dadurch könnten Sparer, die bereits unter den Niedrigzinsen der EZB leiden, noch mehr in Mitleidenschaft gezogen werden.

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