Mit Krisenmanagement kennt Christine Lagarde sich aus. Den Ausbruch der globalen Finanzkrise 2008 erlebte sie als französische Finanzministerin, später, als Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), koordinierte sie zusammen mit dem damaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi die Rettung des Euro, und als Nachfolgerin des Italieners hat sie ab 2019 die europäische Finanzwirtschaft durch die Corona-Krise und die energiewirtschaftlichen Konsequenzen des russischen Einmarschs in die Ukraine gesteuert. Es dürfte sich daher ein unangenehmes Déjà-vu-Gefühl einstellen, wenn Lagarde auf die aktuellen Turbulenzen im internationalen Bankensektor blickt: Nach der Pleite der amerikanischen Silicon Valley Bank steckt nun auch das Schweizer Großinstitut Credit Suisse in der Klemme. Die Ereignisse schüren die Angst vor einem erneuten "Lehman-Moment" - im Jahr 2008 ging die USA-Investmentbank bankrott, was die globale Finanzkrise auslöste.
Geldpolitik:EZB schraubt Leitzins wegen Inflation deutlich höher
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Trotz der Turbulenzen im Bankensektor erhöhen die Währungshüter den Leitzins auf 3,5 Prozent: Europas Bankensektor sei "widerstandsfähig".
Von Markus Zydra, Frankfurt
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