Erfurt:Minister: Niedrigzinspolitik enteignet Sparer

Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sieht in dem Rücktritt der deutschen Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Sabine Lautenschläger, ein...

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Erfurt/Frankfurt/Main (dpa/th) - Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sieht in dem Rücktritt der deutschen Direktorin der Europäischen Zentralbank (EZB), Sabine Lautenschläger, ein Alarmsignal. Sie hatte im Streit um den Kurs EZB ihr Amt zur Verfügung gestellt. Tiefensee erklärte in Erfurt, die Geldpolitik der EZB enteigne Sparer und gefährde die Eurostabilität. „Die Niedrigzinspolitik der EZB ist das falsche Instrument.“ Sie treibe Immobilienpreise in die Höhe und entwerte Spareinlagen. Da normale Geldanlagen unattraktiv seien, zögen sich Banken aus den ländlichen Gebieten zurück.

Lautenschläger, ehemalige Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank, gibt ihren Posten im sechsköpfigen EZB-Direktorium zum 31. Oktober dieses Jahres auf. Das ist mehr als zwei Jahre vor Ende ihrer regulären achtjährigen Amtszeit bis Januar 2022.

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