Stromversorgung:Windkraft löst Kohle als wichtigste Energiequelle ab

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Das Kohlekraftwerk Mehrum und benachbarte Windräder: 2023 war die Windkraft die wichtigste Stromquelle in Deutschland. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Wind und Sonne statt Kohle und Atom: 2023 nahm der Anteil der erneuerbaren Energien an Deutschlands Strommix weiter zu.

Bei der Stromerzeugung in Deutschland hat im vergangenen Jahr Windkraft die Kohle als wichtigsten Energieträger abgelöst. Fast ein Drittel (31 Prozent) des in Deutschland erzeugten Stroms stammte aus Windkraft. Das teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Die Stromeinspeisung aus Windkraft habe 2023 einen neuen Höchstwert von 139,3 Milliarden Kilowattstunden erreicht. 2023 war nach Angaben der Wiesbadener Statistiker zudem das erste Jahr, in dem in fast allen Monaten mehr Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind, Wasser und Sonne als aus konventionellen Energieträgern wie Kohle, Erdgas und Atom eingespeist wurde. So erreichte der Anteil erneuerbarer Energien insgesamt einen Höchstwert von 251,8 Milliarden Kilowattstunden und einen Anteil von 56 Prozent an der Gesamtmenge.

2023 steigt der Anteil erneuerbarer Energien stark

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr hierzulande 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Im Jahr 2022 war noch Kohle mit einem Anteil von 33,2 Prozent an der eingespeisten Strommenge der wichtigste Energieträger, der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung war mit 24 Prozent deutlich niedriger. Kohle blieb jedoch trotz eines auf 26,1 Prozent gesunkenen Anteils an der Gesamterzeugung im vergangenen Jahr der zweitwichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland.

2022 hatte der Anteil erneuerbarer Energien noch 46,3 Prozent betragen. Dass die Windenergie so deutlich zulegte, erklärten die Statistiker damit, dass reichlich Wind wehte und die Kapazitäten ausgebaut wurden. Zudem wirkte sich auf die Quoten aus, dass die Gesamtmenge des erzeugten Stroms sank - und zwar um 11,8 Prozent zum Vorjahr. Die Gründe dafür: In energieintensiven Industriezweigen war die Nachfrage wegen schwacher Konjunktur geringer, zudem stieg die aus dem Ausland importierte Strommenge deutlich um 40,6 Prozent auf 69,3 Milliarden Kilowattstunden.

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