Energie:Verkauf von Dea an russischen Oligarchen könnte platzen

London (dpa) - Der geplante milliardenschwere Verkauf der RWE-Tochter Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman könnte an einem britischen Einspruch scheitern.

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London (dpa) - Der geplante milliardenschwere Verkauf der RWE-Tochter Dea an den russischen Oligarchen Michail Fridman könnte an einem britischen Einspruch scheitern.

Beide Parteien hätten vereinbart, dass das britische Energieministerium eine Unbedenklichkeitsbescheinigung, einen sogenannten Letter of Comfort, ausstellt, teilte RWE mit. Es sei derzeit nicht klar, ob diese Bescheinigung erteilt wird.

Dea fördert unter anderem vor der britischen Nordseeküste Gas und ist an der Erschließung mehrerer neuer Felder beteiligt. Die britischen Behörden könnten einem von Fridman geführten Unternehmen die Lizenz entziehen.

Eine Sprecherin des Energieministeriums in London wollte sich zu der Angelegenheit auf dpa-Anfrage nicht äußern. „Lizenzangelegenheiten sind vertraulich, deshalb können wir unseren Umgang damit nicht kommentieren“, sagte sie. Zuvor hatte der „Spiegel“ über Vorbehalte in Großbritannien berichtet. Das Bundeswirtschaftsministerium hatte bereits grünes Licht gegeben.

Fridman ist einer der Eigner des schwerreichen Investorenkonsortiums Alfa Group. Die Gruppe hatte einst mit dem britischen Energieriesen BP eine Joint-Venture zur Ausbeutung des russischen Festland-Öls betrieben.

Im März 2013 verkauften die Oligarchen ihr 25-Prozent-Aktienpaket an TNK-BP an den russischen Staatskonzern Rosneft für mehr als 13 Milliarden Dollar - vorausgegangen war ein monatelanger Rechtsstreit. Fridmans persönliches Vermögen wird vom US-Magazin Forbes auf mehr als 17 Milliarden Dollar geschätzt. Der Dea-Deal wird auf ein Volumen von fünf Milliarden Euro taxiert.

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