Energie:Schwimmendes LNG-Terminal soll bis Ende März in Betrieb sein

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Blick auf den Anleger für verflüssigte Gase. (Foto: Georg Wendt/dpa/Archivbild)

Importterminals für Flüssigerdgas sollen die deutsche Gasversorgung sichern. Bald sollen weitere LNG-Terminals in Niedersachsen in Betrieb gehen - dafür gibt es allerdings noch einiges zu tun.

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Stade/Wilhelmshaven (dpa) - Das Spezialschiff für das schwimmende Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) in Stade soll bis Ende März an der Elbe ankommen und dann in einen Testbetrieb gehen. „Wir sind jetzt so weit, dass wir in der zweiten Märzhälfte die FSRU nach Stade schicken werden“, sagte ein Sprecher der bundeseigenen Betriebsgesellschaft Deutsche Energy Terminal (DET). Das Spezialschiff, Englisch FSRU, namens „Transgas Force“ soll voll beladen in Stade ankommen. Vorher muss das Schiff den Angaben zufolge noch in eine Werft nach Rotterdam, um umgebaut zu werden. Denn bis zu ihrem Einsatz in Stade hat die DET die „Transgas Force“ als LNG-Tanker weiterverchartert.

Zuvor war eine Inbetriebnahme des Stader LNG-Terminals bereits in der zweiten Februarhälfte im Gespräch. Noch wird nach Angaben der Betriebsgesellschaft an der landseitigen Anbindung gebaut. Dazu zählen die Verladearme auf dem Anleger, die Regeltechnik und die Leitungen, mit der das Gas bis an Land zur Ferngasleitung transportiert wird.

Betriebsgesellschaft: Verzögerung im Rahmen

LNG wird unter Druck tiefgekühlt, flüssig per Schiff transportiert, auf einem Spezialschiff - der Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) - angelandet, erwärmt, regasifiziert und ins Gasnetz eingespeist.

Bei solchen Großprojekten, die regulär in fünf bis sechs Jahren umgesetzt würden und bei denen zahlreiche Gewerke beteiligt seien, sei die Verzögerung vergleichsweise gut. „Das ist nichts Außergewöhnliches. Das sind Großprojekte“, sagte der DET-Sprecher.

Als Reaktion auf den Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hatte die Bundesregierung 2022 erklärt, mehrere LNG-Terminals aufzubauen. Die LNG-Importe sollen zur Schließung der Versorgungslücke beitragen, die durch das Ausbleiben russischer Gaslieferungen entstand. Im vergangenen Jahr wickelte Deutschland allerdings nur einen kleinen Teil seiner Gasimporte über die milliardenschweren Terminals ab.

Anleger in Stade seit Dezember fertig

Der Anleger für das schwimmende LNG-Terminal in Stade war Mitte Dezember vom Land Niedersachsen an die künftigen Nutzer, die DET und das Konsortium Hanseatic Energy Hub, übergeben worden. Knapp elf Monate wurde an dem 300 Millionen Euro teuren Anleger gebaut. Künftig sollen dort rund 50 LNG-Tanker im Jahr abgefertigt und fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas umgeschlagen werden.

Neben Stade soll in den kommenden Monaten ein weiteres Terminal in Wilhelmshaven hinzukommen. Dort ist bereits seit einem Jahr ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb, ebenso in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sowie in Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern. Das zweite Terminal in Wilhelmshaven soll laut DET voraussichtlich bis Ende des zweiten Quartals an den Start gehen. Zuvor war geplant, dass das Terminalschiff „Excelsior“ dort bereits in diesem Winter ankommen sollte.

Die Anbindung des zweiten Anlegers in Wilhelmshaven sei in weiten Teilen fertig, sagte der DET-Sprecher. Noch liefen dort etwa Baggerarbeiten, um Gasleitungen auf dem Meeresgrund verlegen zu können. Denn anders als beim ersten LNG-Terminal in Wilhelmshaven, das an einer bestehenden Umschlaganlage entstand, setzt das Betreiberkonsortium um das Unternehmen Tree Energy Solutions für die seeseitige Anbindung auf eine Technik, die ohne feste Brücke mit Leitungen darauf auskommt. Zwischen der Druckreglerstation an Land und dem Terminalanleger auf der Jade soll eine Anbindungsleitung auf dem Meeresgrund verlegt werden.

© dpa-infocom, dpa:240219-99-42123/3

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