Potsdam:Gerber: Braunkohle-Ausstieg trifft Lausitz nicht direkt

Potsdam (dpa) - Der geplante Ausstieg Berlins aus der Nutzung der Braunkohle hat nach Einschätzung von Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) keine unmittelbaren Folgen für die Lausitz. "Berlin hat kaum eine eigene Stromerzeugung und wird auch künftig massiv Strom aus dem Umland importieren müssen", sagte Gerber am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

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Potsdam (dpa) - Der geplante Ausstieg Berlins aus der Nutzung der Braunkohle hat nach Einschätzung von Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) keine unmittelbaren Folgen für die Lausitz. „Berlin hat kaum eine eigene Stromerzeugung und wird auch künftig massiv Strom aus dem Umland importieren müssen“, sagte Gerber am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Er werte den Braunkohle-Ausstieg Berlins auch nicht als Angriff auf Brandenburg. „Ich würde das nicht als Affront bezeichnen“, sagte Gerber. „Die Entscheidung wird das Verhältnis weder verbessern noch verschlechtern.“ Er halte die Festlegung eines Ausstiegs-Datums für müßig. „Entscheidend ist, sich den wirklichen Herausforderungen der Energiewende zu stellen.“ Für erneuerbare Energien seien erst noch Speicher sowie ein Ausbau der Netze nötig. Wann diese verfügbar seien, sei noch unklar.

Berlins Grünen-Fraktionschefin Silke Gebel hatte am Wochenende erklärt, die rot-rot-grüne Regierung in Berlin wolle das Ende der Nutzung von Braunkohle zur Stromerzeugung noch in diesem Jahr gesetzlich festschreiben. Spätestens 2030 soll auch keine Steinkohle mehr genutzt werden. Unabhängig davon will bereits am 24. Mai Vattenfall sein letztes Braunkohlekraftwerk in Berlin schließen. Die Anlage Klingenberg im Bezirk Lichtenberg soll dann zu einem Gaskraftwerk umgebaut werden.

Die Umstellung des Berliner Kraftwerks Klingenberg hat nach Angaben Gerbers negative Folgen für den Hafen in Königs Wusterhausen, wo Kohle aus der Lausitz bislang umgeschlagen wird. „Das bringt den Hafen in eine schwierige Situation“, sagte Gerber. Der Hafenbetreiber versuche, andere Auftraggeber zu finden.

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