München:Abstandsregeln würden Windkraftpotenzial verringern

Sollten künftig in Schleswig-Holstein Windräder nur noch mit einem Mindestabstand von 1000 Metern zu Siedlungen errichtet werden dürfen, so schrumpft das...

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Kiel/München (dpa/lno) - Sollten künftig in Schleswig-Holstein Windräder nur noch mit einem Mindestabstand von 1000 Metern zu Siedlungen errichtet werden dürfen, so schrumpft das ausgewiesene Potenzial um ein Viertel. Das hat die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in München in einem Regionenmodell errechnet. Danach könnten in Schleswig-Holstein nur noch Windkraftwerke mit einer installierten Leistung von 12,6 Gigawatt gebaut werden, statt bislang 16,7 Gigawatt. Das gilt, wenn kleine Siedlungen bereits mit fünf Häusern die Abstandsregel auslösen. Gegenwärtig installiert sind in Schleswig-Holstein 7,2 Gigawatt.

Laut FfE würde die geplante neue Abstandsregel auch bereits installierte Anlagen direkt betreffen. Aktuell stehen laut FfE bundesweit rund 50 Prozent der Windenergieanlagen weniger als 1000 Meter von der nächsten Siedlung mit mindestens drei bis sechs Einwohnern entfernt. „Die geplante 1000-Meter-Abstandsregelung für Windkraftanlagen wird es erschweren, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen“, heißt es in einer Mitteilung der Forschungsstelle. Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2030 den Strombedarf zu 65 Prozent über Erneuerbare Energien decken.

Bislang ist das Klimapaket lediglich im Kabinett beschlossen, nicht jedoch vom Bundestag. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hält an der umstrittenen 1000-Meter-Regelung fest, um die Akzeptanz der Windenergie bei der Bevölkerung zu erhöhen. In Schleswig-Holstein sind in diesem Jahr fast keine neuen Windräder gebaut worden, weil gegenwärtig wegen eines vorübergehenden Ausbaustopps nur wenige Ausnahmegenehmigungen für neue Anlagen erteilt werden.

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