Mainz:13 208 Mal Strom gesperrt: Grüne fordern mehr Hilfe

Rund 13 000 Haushalten in Rheinland-Pfalz ist 2017 und 2018 der Strom gesperrt worden. 2017 waren es mehr als 13 200 Sperren und 2018 fast 12 800. Das geht aus...

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Mainz (dpa/lrs) - Rund 13 000 Haushalten in Rheinland-Pfalz ist 2017 und 2018 der Strom gesperrt worden. 2017 waren es mehr als 13 200 Sperren und 2018 fast 12 800. Das geht aus Zahlen der Bundesnetzagentur und einer Antwort des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Landtagsabgeordneten Daniel Köbler und Katharina Binz hervor. „Auswertungen der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz zeigen, dass Stromsperren häufig alleinstehende Menschen mit niedrigem Einkommen und Bildungsstand betreffen“, sagte Köbler der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. „Deswegen müssen ärmere Haushalte hier noch stärker unterstützt werden. Der bestehende Hartz-IV-Satz für Energie ist viel zu niedrig.“

Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Einpersonenhaushaltes liege dem VERIVOX-Verbraucherpreisindex zufolge bei 51 Euro, sagte Köbler. „Gleichzeitig beträgt die Hartz IV-Regelleistung für Energie und Wohninstandhaltung für Alleinstehende nur 37,55 Euro.“ Betroffene Haushalte bräuchten zudem mehr Beratung beim Stromsparen. „Eine Unterstützung bei sparsamen Haushaltsgeräten wäre ebenfalls sinnvoll.“

In der Antwort von Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) heißt es: „Energieschulden entstehen oft aufgrund unerwartet hoher Rechnungen, wobei Abrechnungsfehler und hohe Verbrauchswerte hierfür Ursachen sein können.“ Die Betroffenen hätten meist nicht genügend finanzielle Rücklagen für unerwartete Nachzahlungen. Neben Armut seien mangelnde Kenntnisse über Abrechnungsstrukturen und Tarife ein Grund für Energieschulden. Betroffenen Verbrauchern fehlten manchmal auch Informationen über energiebewusstes Verhalten oder sie hätten ineffiziente Haushaltsgeräte, die hohe Energiekosten verursachten.

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