Energie - Leipzig:MDR: Kretschmer für weitere Gaslieferungen aus Russland

Deutschland
Michael Kretschmer. Foto: Michael Kappeler/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Leipzig (dpa/sn) - Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer (CDU) hat weitere Gaslieferungen aus Russland befürwortet. Man werde weiter in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf Rohstofflieferungen aus Russland angewiesen sein, insbesondere auf Erdgas, erklärte er am Montag im Nachrichtenradio MDR aktuell. Vielleicht sei das sogar ein Teil der Lösung: "Denn ein Russland, was keine Handelskontakte nach Europa hat, was nicht abhängig ist von wirtschaftlicher Betätigung auch hier in Europa, ist noch unberechenbarer. Wir müssen also ein Interesse haben an dieser wirtschaftlichen Verflechtung."

Kretschmer äußerte sich auch zu einem vorgezogenen Kohleausstieg 2030, wie ihn die Ampel-Regierung im Bund anstrebt. Vieles müsse man jetzt neu bedenken. Man dürfe nicht noch mehr autonome Energieversorgung leichtfertig abschalten. "Das macht unsere Anfälligkeit noch größer." Terminals für Flüssiggas zu bauen sei richtig. Es sei aber eine Illusion zu glauben, in absehbarer Zeit könne Deutschland auf Gaslieferungen aus Russland verzichten. Man müsse beschlossene Dinge mit Maß und Mitte auf den Prüfstand stellen und brauche eine klassische Bestandsaufnahme.

Kretschmer, der früher Sanktionen gegen Russland kritisch sah, hält die nun eingeleiteten Schritte für richtig. Es gebe für den Angriff Russlands auf die Ukraine keine Rechtfertigung, er sei ein Verbrechen. Man müsse deutlich machen, dass solche Angriffe nicht geduldet würden. Er kündigte Gespräche mit sächsischen Firmen an, wie sie weiter wirtschaftlich tätig sein könnten und ob das Land finanziell helfen könne.

© dpa-infocom, dpa:220228-99-321099/2

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