Kiel:Nabu kritisiert Regierungspläne für die Windkraft

Neumünster (dpa/lno) - Auch in den überarbeiteten Plänen der Landesregierung zum Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein sieht der Naturschutzverband Nabu gravierende Mängel. Der Anspruch, den Ausbau mit Naturschutzbelangen zu vereinbaren, werde weiterhin nicht erfüllt, erklärte der Nabu am Mittwoch. So sei die Erweiterung von Abständen zu Siedlungen oft mit der Verringerung von Abständen zu Objekten des Naturschutzes erkauft worden. Betroffen seien vor allem Brutplätze der besonders durch Windkraftanlagen gefährdeten Arten Seeadler, Rotmilan, Schwarz- und Weißstorch.

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Neumünster (dpa/lno) - Auch in den überarbeiteten Plänen der Landesregierung zum Ausbau der Windkraft in Schleswig-Holstein sieht der Naturschutzverband Nabu gravierende Mängel. Der Anspruch, den Ausbau mit Naturschutzbelangen zu vereinbaren, werde weiterhin nicht erfüllt, erklärte der Nabu am Mittwoch. So sei die Erweiterung von Abständen zu Siedlungen oft mit der Verringerung von Abständen zu Objekten des Naturschutzes erkauft worden. Betroffen seien vor allem Brutplätze der besonders durch Windkraftanlagen gefährdeten Arten Seeadler, Rotmilan, Schwarz- und Weißstorch.

Beim Seeadler gefährdeten Windanlagen in Nistplatznähe etwa 15 Prozent des Brutbestands, sollte die Planung Realität werden. Die Regierung ziehe auch Gefälligkeitsgutachten heran, kritisierte der Nabu. Ein seltener Lichtblick sei, dass die Seenplatte in Ostholstein auch künftig weitgehend frei von Windkraftanlagen gehalten werden soll. Dort brüte rund ein Viertel des Seeadlerbestandes im Land. Dagegen sei die weitere Windkraftplanung für die Insel Fehmarn und die nördliche Oldenburger Halbinsel nur als völlige Ignoranz der Artenschutzbelange aufzufassen. Dort seien viele Zugvögel gefährdet.

Der Nabu fordert, Windkraftplanungen aus besonders konfliktträchtigen Bereichen konsequent herauszuhalten. Die Regierung sollte sich dafür vom Dogma verabschieden, für Windkraft unbedingt zwei Prozent der Landesfläche bereitzustellen. Klimaschutz und Energiewende würden nicht daran scheitern, wenn nur 1,8 Prozent verplant werden, dadurch könnten aber viele Konflikte mit Anwohnern und Naturschutz entschärft werden. Bis zum Ende der Einspruchsfrist am 3. Januar waren rund 5200 Stellungnahmen zu den Regierungsplänen eingegangen.

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