Kiel:FDP-Fraktionschef Vogt fordert mehr Offshore-Windkraft

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Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt hat eine Anhebung des Ausbaudeckels für die Offshore-Windkraft angemahnt. "Bei der Nutzung der...

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Kiel (dpa/lno) - Schleswig-Holsteins FDP-Fraktionschef Christopher Vogt hat eine Anhebung des Ausbaudeckels für die Offshore-Windkraft angemahnt. „Bei der Nutzung der Offshore-Windenergie hat Deutschland noch sehr viel Luft nach oben“, sagte Vogt der Deutschen Presse-Agentur. Bislang gilt ein Deckel von 15 Gigawatt bis zum Jahr 2030. Die norddeutschen Bundesländer fordern wie Industrie und Gewerkschaften seit Jahren eine Anhebung.

„Die Bundesregierung muss die völlig unsinnigen Bremsklötze bei der Energiewende lösen, damit diese endlich mit Sinn und Verstand vorangetrieben werden kann“, sagte Vogt. Dazu gehöre auch ein schnellerer Ausbau der Stromnetze in den südlicheren Bundesländern. Ein stärkerer Fokus auf die Windkraft auf See sei deutlich sinnvoller „als immer mehr abgeschaltete Windräder neben Siedlungen zu stellen“.

Vogt sprach sich zudem dafür aus, die Regelungen für den Offshore-Ausbau zu überprüfen. „Während wir auf dem Festland über 1000 Meter Abstand streiten, gilt in Nord- und Ostsee unter anderem das Kriterium der Sichtbarkeit: Häufig werden Parks nur genehmigt, wenn Windräder von den Inseln und den Küsten aus nicht zu sehen sind.“ Dadurch würden deutsche Windparks meist nur weit draußen genehmigt. „Das engt die Ausbaumöglichkeiten ohne triftigen Grund extrem ein.“ Das verteuere Offshore-Projekte enorm und hänge Deutschland europaweit von der Konkurrenz ab.

„Dabei liegt ein Schlüssel für die Stromerzeugung der Zukunft im Meer“, sagte Vogt. Windräder erzeugten dort fast doppelt so viel Strom wie an Land. In Nord- und Ostsee liege ein enormes Energiepotenzial. „Richtig ist, dass das Wattenmeer als Schutzzone höchste Priorität behalten muss, aber darüber hinaus müssen wir im Bereich Offshore deutlich flexibler werden.“

In den ersten sechs Monaten des Jahres waren in der Nordsee 42 Windkraftwerke mit einer Leistung von 252 Megawatt neu ans Netz gegangen, in der Ostsee keine. Insgesamt sind mehr als 1300 Anlagen mit einer Leistung von 6,7 Gigawatt in Betrieb.

Schleswig-Holsteins Jamaika-Koalition will das vom Bundestag beschlossene Gesetz mit den Steuerplänen zum Klimapaket am kommenden Freitag im Bundesrat dagegen ablehnen. Dies hatte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in der vergangenen Woche angekündigt. Vogt betonte, das Paket sei nur der kleinste gemeinsame Nenner von Union und SPD. „Es wird das Weltklima kaum retten, könnte aber die gesellschaftliche Spaltung verstärken.“

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