Dresden:Kretschmer: Russland ist verlässlicher Gas-Lieferant

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Michael Kretschmer vor dem Konrad-Adenauer-Haus. (Foto: Michael Kappeler/dpa)

In der Debatte um steigende Gaspreise hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Russland als "verlässlichen und vertragstreuen Partner"...

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Dresden (dpa/sn) - In der Debatte um steigende Gaspreise hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) Russland als „verlässlichen und vertragstreuen Partner“ bezeichnet. „Es zeigt sich jetzt noch klarer als bisher, dass wir Nord Stream 2 brauchen – so wie wir jede zusätzliche Importinfrastruktur brauchen“, sagte er am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Dresden: „Die großen deutschen Erdgasimporteure haben mir bestätigt: Die Importverträge auch der russischen Lieferanten werden erfüllt. Die Gaslieferungen erfolgen vertragsgerecht. Es wird geliefert, was bestellt wurde.“ Russland leiste zur Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa einen großen Beitrag.

„Die Krise zeigt uns glasklar: Versorgungssicherheit ist kein Selbstläufer. Es geht nicht mehr nur um den europäischen Markt. Wir konkurrieren in einem globalen Markt mit dem Energiehunger in Asien, und die Entwicklung dort hat Auswirkung auf die Preise in Europa“, sagte Kretschmer. Für Sachsen, Deutschland und Europa sei die Partnerschaft mit Russland Teil der Lösung des Energiepreisproblems und nicht die Ursache. „Wir brauchen Russland - gerade vor dem Hintergrund der globalen Konkurrenz um die Versorgungssicherheit mit Energieträgern. Nord Stream 2 und langfristige Lieferverträge können uns helfen, Energiekrisen wie heute künftig vorzubeugen.“

Darin eine steigende Abhängigkeit von Russland zu sehen, sei „nicht schlüssig“, betonte Kretschmer: „Ob die Pipeline gefüllt wird, wird nicht Russland entscheiden, sondern der Markt in Europa.“ Nur wenn russisches Erdgas als Produkt günstiger sei als Flüssigerdgas (LNG), werde es auch seine Abnehmer finden.

In den vergangenen Monaten kletterten die Großhandelspreise für Gas international auf Rekordstände. Die großen Gasversorger kaufen aber langfristig ein, so dass Preissprünge an der Börse nicht direkt durchschlagen. Russlands Präsident Wladimir Putin warb am Mittwoch angesichts der Gaskrise in Europa für eine rasche Inbetriebnahme der Ostseepipeline Nord Stream 2 - und wies erneut Vorwürfe zurück, Russland benutze seine Marktmacht, um die Preise in die Höhe zu treiben.

© dpa-infocom, dpa:211014-99-597697/3

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