Bayreuth:Planungsstart für Stromtrassen in Nordwest-Niedersachsen

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Ein Helm trägt das Logo des Stromnetzbetreibers Tennet. (Foto: Nicolas Armer/dpa/Archiv)

Der Netzbetreiber Tennet beginnt vor dem Hintergrund der Energiewende und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien im Nordwesten Niedersachsens mit Planungen für...

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Oldenburg (dpa/lni) - Der Netzbetreiber Tennet beginnt vor dem Hintergrund der Energiewende und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien im Nordwesten Niedersachsens mit Planungen für zehn Netzausbauprojekte an Land und auf See bis 2030. Von den zehn Trassen seien fünf bereits vorhanden, deren Verlauf im Wesentlichen beibehalten werde. Diese Wechselstromleitungen würden von 220 auf 380 Kilovolt (KV) ausgebaut, teilte Tennet am Mittwoch mit. Hinzu kommen drei neue Offshore- sowie zwei Landtrassen.

Die sich teils überschneidenden Projekte betreffen die Kreise Friesland, Ammerland, Wesermarsch, Oldenburg sowie die Städte Delmenhorst, Bremen und Wilhelmshaven. Bis 2030 sei es noch ein langer Weg und man stehe ganz am Anfang der Planungen, sagte Maren Bergmann, Leiterin Netzausbau onshore Niedersachsen/Nord bei Tennet. Aber es gehe darum, so früh wie möglich in den Dialog und die Kommunikation einzusteigen. Insgesamt sprach Tennet von Investitionen, die sich im niedrigen zweistelligen Milliardenbereich bewegten.

Niedersachsens Energieminister Olaf Lies (SPD) bezeichnete die neuen Stromleitungsprojekte als wichtige Bausteine der Energiewende. Niedersachsen sei das Bundesland, das am meisten Windenergie auf See und an Land produziere. Aber der Strom müsse auch dorthin, wo er gebraucht werde. „Der Zeitdruck wächst hier stetig, da wir alles daran setzen müssen, unsere selbstgesteckten Ziele beim Klimaschutz zu erreichen“, so Lies. Es gehe um eine Akzeptanz für den Netzausbau.

Konkret enthalten die Planungen auch die Teilstücke der Gleichstromtrassen für den sogenannten B-Korridor, der zwei jeweils hunderte Kilometer lange Strecken vorsieht. In der Nord-Süd-Verbindung (Luftlinie: 267 Kilometer) führt der Korridor von Wilhelmshaven nach Hamm (Nordrhein-Westfalen). Die zweite Trasse (408 Kilometer) startet in Schleswig-Holstein in Heide/West, unterquert die Elbe und führt von Nordosten diagonal durch Niedersachsen nach Polsum (NRW). Von den Planungen für den B-Korridor sind alle vier Kreise und drei Städte betroffen.

Zu den weiteren Projekten gehören unter anderem die Trassen Wilhelmshaven2-Conneforde (Kreise Friesland/ Ammerland), Conneforde-Sottrum (Ammerland/Wesermarsch), Elsfleth/West-Ganderkesee (Wesermarsch/Oldenburg sowie Bremen) sowie die Elbe-Weser-Leitung (Bremen). Dort, wo bestehende Trassen genutzt, die Leistung aber auf 380 Kilovolt ausgebaut wird, werden die Hochspannungsleitungen mit neuen Seilen versehen.

In Wilhelmshaven prüft Tennet zudem mehrere Standorte für ein neues Umspannwerk „Wilhelmshaven2“. „Wir hoffen, dass wir zum Jahresende einen Vorzugsstandort haben“, so Bergmann. Dort sollen auch die seeseitigen Stromkabel von den Offshorewindkraftanlagen anlanden und 2029/2030 in Betrieb genommen werden. Tennet versicherte einen „transparenten und integrierten Beteiligungs- und Kommunikationsansatz“ mit den politischen Vertretern der Regionen und den Medien.

Ein Dialog in frühen Planungsphasen berge zwar das Risiko, dass man noch nicht konkret werden könne. „Wir sprechen noch nicht über Maststandorte“, sagte Inga Wilken, die bei Tennet für die Bürger-Kommunikation Nord zuständig ist. Trotzdem werde durch den Dialog eine Gesprächsatmosphäre möglich, in der auch über schwierige Themen informiert werden könne, auch wenn man sich in der Sache nicht immer einig sein werde.

© dpa-infocom, dpa:210512-99-567902/3

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