Elektro - Leipzig:Einstieg in die 35-Stunden-Woche oberstes Ziel der IG Metall

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Leipzig (dpa) - Der Einstieg in die 35-Stunden-Woche in der Metall- und Elektroindustrie ist oberstes Ziel der IG Metall im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen in der bevorstehenden Tarifrunde. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung sei die Angleichung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Beschäftigten im Osten an die im Westen überfällig, sagte Bezirksleiter Stefan Schaumburg am Donnerstag in Leipzig.

Die ersten Betriebe sollten möglichst bereits ab Juli 2020 mit der Arbeitszeitverkürzung beginnen, der weitere Abbau in den kommenden 10 Jahren stufenweise umgesetzt werden. Der Gewerkschaft zufolge sind in den drei Bundesländern rund 286 000 Menschen in der Metall- und Elektroindustrie beschäftigt.

Carmen Bahlo, Vorsitzende des Betriebsrates bei ZF Getriebe Brandenburg, sagte, dass die Beschäftigten es leid seien, einen Monat mehr im Jahr arbeiten zu müssen als die Kollegen der Branche im Westen. Jens Köhler, Betriebsratsvorsitzender bei BMW in Leipzig, erklärte, die Metaller dort seien bereit, für diese Forderung auf die Straße zu gehen. Auch die Beschäftigten in den westdeutschen BMW-Werken hätten sich in dieser Frage bereits solidarisch mit ihren Kollegen im Osten erklärt.

Der Geschäftsführer der IG Metall in Leipzig, Bernd Kruppa, stellte fest, dass aus Sicht der Gewerkschaft die Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten nicht im Gegensatz zu der von den Arbeitgebern zum Teil geforderten Flexibilisierung in den Betrieben stehe. Auf die Bedürfnisse der Unternehmen könne durchaus reagiert werden.

Die Gewerkschaft kündigte für den 14. März in Leipzig eine Großveranstaltung zum Auftakt der Tarifrunde an. Sie rechnet dabei mit rund 1000 Teilnehmern aus dem Bezirk. Neben Bezirkschef Schaumburg wird auch der IG-Metall-Bundesvorsitzende Jörg Hofmann erwartet.

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