Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat einen Rekord an offenen Stellen in Nordrhein-Westfalen beklagt und vor einer Verschärfung der Situation gewarnt. In NRW seien im ersten Quartal 24.810 Stellen nicht besetzt gewesen, teilte der VDI am Dienstag mit. Damit stehe NRW nach Bayern mit rund 39.000 offenen Stellen auf Platz zwei der Länder in Deutschland. Bundesweit seien mehr als 151.000 Stellen nicht besetzt worden.
Nordrhein-Westfalen habe insbesondere in den Bereichen Informatik und Bauingenieurswesen Bedarf an Personal. Dort waren laut VDI mehr als 9000 beziehungsweise rund 7700 offene Stellen zu verzeichnen. Auf der anderen Seite habe das Land mit mehr als 7500 auch die höchste Zahl arbeitslos gemeldeter Ingenieure und Informatiker im ersten Quartal in ganz Deutschland aufgewiesen.
Der Verein warnte vor einer Verschärfung des Personalmangels. Klimaschutz, Energiewende und Digitalisierung würden in den kommenden Jahren zu einem erhöhten Bedarf an Mitarbeitern führen. Um dem entgegenzuwirken, müssten besonders junge Menschen angesprochen werden, sagte der VDI-Landesvorsitzende Friedhelm Schlößer. Er schlug vor, Ingenieurberufe als „Klimaschutzberufe“ zu bewerben. Auch sei es wichtig, den Arbeitsmarkt für Fachkräfte aus dem Ausland zu öffnen.
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