Dresscode:Wie du wieder aussiehst

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(Foto: Fotos: imago, Collage: sted/SZ)

Die Krawatte ist weg, das Kostüm die Ausnahme - und nun streitet auch noch der US-Senat über die Kleiderordnung. Die Arbeitswelt macht sich locker. Warum das leider kein Grund zur Freude ist.

Essay von Kerstin Bund

Jetzt also auch der US-Senat, die vielleicht letzte Bastion der Konvention im Land der Lässigkeit. Als der demokratische Mehrheitsführer Chuck Schumer kürzlich die inoffizielle Kleiderordnung im Plenarsaal aufhob, kam das auf Capitol Hill einem Dammbruch gleich. Die Mitglieder der altehrwürdigen Kammer sollten fortan nämlich nicht bloß Anzug und Kostüm im Schrank lassen dürfen, sie sollten tragen können, was sie wollen. Tanktop und Turnschuhe, kurze Hosen und Kapuzenpulli: anything goes. Eine Missachtung, gar Entwürdigung der Institution sei das, empörten sich die Republikaner. Der demokratische Senator aus Pennsylvania, John Fetterman (Erkennungszeichen: Shorts und Schlabberpulli), wurde als "ekelhafter Schlamper" beschimpft. Ein Foto, auf dem Fetterman kurzärmelig und kurzbehost im Senat eintrifft, kommentierte ein User auf X (ehemals Twitter) mit dem Satz: "Der Wartungsmitarbeiter ist da."

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