Deutsche Bahn:Mehr Passagiere im Nahverkehr dank Deutschlandticket

Eine S-Bahn im Landkreis München. Die S-Bahn wird dort von der Deutschen Bahn betrieben. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Das 49-Euro-Ticket ließ zwar die Fahrgastzahlen um 16 Prozent steigen, mehr Geld verdiente die Bahn im Regionalverkehr aber nicht.

Das Deutschlandticket hat die Zahl der Passagiere im Nahverkehr der Deutschen Bahn deutlich ansteigen lassen. Mit dem Ticket habe man ein Plus von 16 Prozent bei den Fahrgästen verzeichnet, sagte DB-Regio-Chefin Evelyn Palla in Berlin. Etwa 60 Prozent der Passagiere seien mit dem Monats-Ticket für 49 Euro unterwegs, das in ganz Deutschland im Nahverkehr gilt. Finanziell wirke sich das dagegen praktisch nicht aus, sagte Palla. Viele Fahrgäste hätten die herkömmlichen Fahrscheine gegen das günstigere Deutschlandticket eingetauscht.

Bund und Länder gleichen Umsatzeinbußen der Bahn und der anderen Verkehrsunternehmen mit rund drei Milliarden Euro im Jahr aus.DB Regio ist der größte Nahverkehrsbetreiber in Deutschland und hat jährlich über zwei Milliarden Passagiere in den roten Zügen, S-Bahnen und auch in Bussen. Der Nahverkehr wird in Deutschland mit jährlich mehr als zehn Milliarden Euro subventioniert, um die Tickets gerade für Berufspendler erschwinglich zu halten. Die Bundesländer schreiben dafür Streckennetze aus. Das Unternehmen, das die geringsten Subventionen fordert, erhält den Zuschlag für den Betrieb über mehrere Jahre.

DB Regio gewann Palla zufolge im vergangenen Jahr rund 60 Prozent der ausgeschriebenen Strecken. "Damit ist es uns gelungen, den Marktanteil zu festigen." In der Vergangenheit war DB Regio in Deutschland ein wichtiger Gewinnlieferant für den Konzern. Zuletzt war aber auch die Regionalsparte, wie praktisch das komplette Geschäft in Deutschland, in die roten Zahlen gerutscht. Nach Reuters-Informationen aus Konzernkreisen werde die Bahn für 2023 einen Verlust von mehr als einer Milliarde Euro einfahren.

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