Was machen Sie eigentlich?
Wir entwickeln eine Verschlüsselungssoftware für die Sicherung von Daten in der Cloud. Die Daten werden verschlüsselt, noch bevor sie den persönlichen Rechner verlassen.
Wie haben Sie Ihrer Oma erklärt, was eine Cloud ist?
Schwierig. Meinen Eltern habe ich erklärt, dass man Daten im Internet auf Servern speichern kann. Wenn ich, zum Beispiel, eine Email über GMX verschicke, wird diese auf den Servern dieses Anbieters gespeichert. Der neumodische Begriff für diese auf der Welt verteilten Rechner ist die Cloud.
Sie haben erst gar nicht versucht, Ihrer Oma zu erklären, was Sie machen?
Nein.
Hat sie nicht gefragt?
Doch. Sie bekommt dann eine nicht sehr detaillierte Erklärung ...
... irgendwas mit Internet ...
So in der Art.
Wer sind denn Ihre größten Konkurrenten?
Es gibt viele kleine Wettbewerber wie Cloudfogger aus Göppingen oder Safemonk aus den USA. Die sind ähnlich unterwegs wie wir, aber keine Bedrohung für uns.
Was ist mit Software-Konzernen wie Symantec, Sophos oder Kaspersky?
Die fürchten wir auch nicht. Diese Konzerne richten sich an Konzerne, wir eher an den Mittelstand, Selbständige, Kanzleien, die nicht gleich mehrere Tausend Euro für Datenschutz ausgeben wollen.
Wie viele müssen sie denn für Ihre Software Boxcryptor ausgeben?
Die Grundversion für private Nutzer ist kostenlos. Für Geschäftskunden kostet die Version mit allen Diensten 72 Euro pro Nutzer im Jahr.
Seit Anfang März sitzen Sie im Beirat Junge Digitale Wirtschaft von Bundeswirtschaftminister Sigmar Gabriel ...
... das war ganz lustig. Am Freitag vor dem ersten Treffen habe ich die E-Mail bekommen, dass ich in den Beirat berufen worden sei, am Mittwoch drauf war die erste Sitzung in Berlin. Herr Gabriel war auch dabei.