Cisco, das war einst etwas wie ein Synonym für Netzwerktechnik. Das US-Unternehmen, einst das wertvollste der Welt, legte mit Netzwerkgeräten und Software die technischen Grundlagen, auf denen Firmen wie Google oder Facebook aufbauen konnten. Diese glorreichen Tage sind zwar vorüber, Cisco aber ist noch immer ein großes Unternehmen mit 80 000 Mitarbeitern - das sein Geschäft rund um Netzwerktechnik ausbauen will. Das sagte Cisco-Strategiechefin Liz Centoni im Frühjahr der SZ.
Nun hat man ganz offenbar einen passenden Partner gefunden. Splunk, gegründet 2003, etwa 8000 Mitarbeiter, hat eine Art Universal-Datenfresser entwickelt. Das System kann aus unstrukturierten Daten Erkenntnisse gewinnen. Es wird beispielsweise eingesetzt, um Anomalien beim Betrieb von Maschinen zu erkennen. Der Baumaschinenhersteller Caterpillar ist einer der Kunden. Die Software des Unternehmens aus San Francisco lässt sich aber auch nutzen, um Rechenzentren zu überwachen.
Cisco hat angeboten, pro Aktie 157 Dollar zu zahlen, das liefe auf eine Bewertung 28 Milliarden Dollar hinaus. Die Vorstände beider Unternehmen haben den Deal begrüßt. Cisco verspricht sich davon, den Umbau des Unternehmens in Richtung wiederkehrender Einnahmen zu beschleunigen. Cisco folgt damit dem Trend, Dienste mehr und mehr im Abonnement anzubieten, anstatt wie früher Netzwerkgeräte zu verkaufen und dann allenfalls noch über Serviceverträge weiter Geld zu verdienen.
Die vereinten Kräfte der beiden Unternehmen würden die nächste Generation von KI-gestützter Sicherheit antreiben, heißt es von Cisco-Chef Chuck Robbins. Der bisherige Splunk-Chef Gary Steele zeigte sich in einem Statement ebenfalls angetan von dem Deal. Er soll nach dem Abschluss des Deals in den Vorstand von Cisco aufrücken.