Künstliche Intelligenz:Chat-GPT-Chef: "KI sollte reguliert werden"

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Sam Altman war am Donnerstag in München. (Foto: Alastair Grant/AP)

Mitgründer Sam Altman deutete zunächst an, sich aus der EU zurückziehen zu wollen. Jetzt zeigt er sich versöhnlich.

Der Mitgründer des ChatGPT-Entwicklers OpenAI, Sam Altman, zeigt sich im Streit mit der Europäischen Union (EU) um die Regulierung Künstlicher Intelligenz (KI) versöhnlicher. "KI sollte reguliert werden", sagte Altman am Donnerstag auf einer Diskussionsveranstaltung an der Technischen Universität (TU) in München. "Wir haben dazu aufgerufen." Und es gebe auch in Europa Ansätze dazu, die recht gut seien. "Aber wir brauchen mehr Klarheit." Man solle abwarten, wie sich die KI weiter entwickle und erst danach regulatorisch eingreifen. Natürlich müssten die Ergebnisse, die die KI produziere, sinnvoll sein. Mit der Veröffentlichung von der Anwendung ChatGPT hat OpenAI einen Hype um sogenannte Generative KI ausgelöst.

Sie simuliert menschliche Interaktion und kann mit wenigen Stichworten Texte, Bilder oder Videos erstellen. Vor dem Besuch in München hatte der Mitgründer von OpenAI, einer Microsoft-Beteiligung, kurzfristig einen Abstecher nach Berlin gemacht und sich dort am Donnerstag mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen. Zu den Inhalten des Gesprächs wollte er sich in München konkret nicht äußern: "Wir haben über vieles gesprochen, was für Deutschland wichtig ist." Das Bundeskanzleramt bestätigte das Treffen.

Am Mittwoch hatte Altman in London damit gedroht, sich aus Europa zurückzuziehen. Der derzeitige Entwurf der Kommission für eine KI-Verordnung stelle eine "Überregulierung" dar. Er habe aber gehört, dass er zurückgezogen werden solle. Das rief in Brüssel heftige Reaktionen hervor. Die EU-Vorschriften zur KI seien nicht verhandelbar, sagte EU-Industriekommissar Thierry Breton der Nachrichtenagentur Reuters. "Unsere Regeln sind für die Sicherheit und das Wohlergeben unserer Bürger da, und das ist nicht Gegenstand von Verhandlungen."

Die EU sei mit ihrem regulatorischen Rahmen weit voraus, sagte Breton. Er befasse sich mit den Risiken, ermögliche aber auch Innovation. Nach den Vorstellungen der EU sollen Unternehmen, die sogenannte Generative KI wie ChatGPT entwickeln, verwendetes urheberrechtlich geschütztes Material offenlegen müssen. Zudem will die EU Firmen zu einer freiwilligen Selbstverpflichtung bewegen.

In München empfingen rund 1000 Studenten Altman mit Beifall und Jubelrufen. Der OpenAI-Gründer sprach sich gegen eine von Experten vorgeschlagene Pause bei der Weiterentwicklung von KI aus: "Ich glaube nicht, dass das der beste Ansatz ist." In einem offenen Brief hatten Forscher, Wissenschaftler und Tech-Experten im März ein Moratorium für KI gefordert. Sicherheitsstandards müssten mögliche Schäden durch die riskantesten KI-Technologien verhindern. Das hatten mehr als 1000 Menschen unterschrieben - auch Elon Musk. Altman bezweifelt, dass eine Atempause helfen könne: "Sechs Monate? Ein Jahr, zwei Jahre? Und was machen wir dann?"

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